Die Vorbereitungen gehen weiter: Nachdem wir ursprünglich geplant hatten, das rund 2,70 m lange Gestänge für das neue Bimini mit Hilfe eines Dachträgers auf dem Autodach zu transportieren, zeigte sich nach einem ersten Test, dass diese Option vermutlich bei den Ordnungshütern (zum Beispiel an der Grenze) nicht allzu gut ankommen dürfte. Glücklicherweise passt das Teil noch gerade so in unseren Kombi. Diese Variante ist mir inzwischen deutlich sympathischer, auch wenn Annika auf Ihrem Kindersitz etwas eingeengt wird.
Der eigens angeschaffte Dachträger soll trotzdem zum Einsatz kommen: Wir haben uns eine Dachbox besorgt, um für das ganze Bootszubehör und unser Gepäck ausserhalb des notorisch zu kleinen Kofferraums weitere 400 Liter Platz zu haben.
Auch das Nahtmaterial für den Bordgebrauch haben wir inzwischen wieder aufgestockt. Ich hoffe trotzdem, dass ich diesmal keinen allzu innigen Kontakt mit dem Bord-Teppichmesser haben werde 😉
Nach einiger Diskussion bezüglich der Dauer meines diesjährigen Jahresurlaubs habe ich inzwischen auch von meinem Arbeitgeber grünes Licht bekommen: Wir haben dieses Jahr 6 Wochen Zeit, um unseren Trip um die italienische Halbinsel fortzusetzen. Der Pessimist in mir spricht aktuell lieber noch davon, dass wir hierfür 6 Wochen Zeit hätten, denn so ganz in trockenen Tüchern ist das wohl noch nicht. Da die Corona-Fallzahlen zumindest in Deutschland zuletzt wieder stark angestiegen sind, bleibt es spannend, ob wir Zanzibar tatsächlich wie inzwischen mit der Werft vereinbart am 20. Juli einwassern können.
Was das Seesegeln angeht, sind wir noch immer Landratten. Nachdem der geplante Ostertörn in Italien Corona zum Opfer fiel, verbringen wir unsere Wochenenden zur Erholung vom Homeoffice-Alltag aber nun zumindest auf unserem inzwischen 43 Jahre alten „Erstboot“ auf dem Neuenburger See. Hier im schweizer Binnenrevier sorgte eine COVID-bedingte Hafensperrung zum Glück nur für eine relativ kurze Verzögerung des Saisonstarts und wir konnten Mitte Mai einwassern.
Immerhin kommen wir hier ohne eine Landesgrenze überqueren zu müssen zum Boot und sind, nachdem wir die Espressokanne im Hafenbecken versenkt haben, um die Erkenntnis reicher, dass Gesichtsmasken mit etwas Bastelei ganz passable Kaffeefilter abgeben 😀
Für Zanzibar (also das Zweitboot im Mittelmeer) haben wir inzwischen einen neuen Sicht- und UV-Schutzvorhang für den Niedergang genäht. Da am alten Schutzvorhang ein Druckknopf ausgerissen war und dieser auch sonst nicht mehr ganz so taufrisch wirkte, habe ich mit der Nähmaschine für Ersatz gesorgt. Auch wenn die Druckknöpfe erst an Bord bei der Endmontage platziert werden, kann sich das ganze wie ich finde doch schon sehen lassen und der Vorhang sollte dank des jetzt dunklen Stoffes für mehr Dunkelheit und noch besseren UV-Schutz im Boot sorgen, als sein Vorgänger…
Ausserdem haben wir einen Dachträger für den Transport des mit einer Länge von rund 2.7 m doch etwas sperrigen Biminigestänges nach Italien besorgt, individuelle Bootsflaggen mit „Rund Stiefel Logo“ drucken lassen, einen neue Halterung für das als Plotter verwendete iPad bestellt und ich habe inzwischen sogar gut 50% eines Online-Theoriekurses für den britischen Yachtmaster absolviert. Alles Spielereien um mir die Zeit zu vertreiben.
Jetzt reicht es langsam mit den „Landprojekten“ und dem Vorgeplänkel…
Immerhin sieht es inzwischen wieder ganz gut aus, was die Fortsetzung unserer Reise im Spätsommer angeht: Italien erlaubt die Einreise von Touristen wohl ab Anfang Juni wieder und auch die Schweiz will ab 6. Juli die Grenze zu Ihrem südlichen Nachbarland wieder öffnen.
Zur weiteren Ablenkung und Beschäftigung habe ich angefangen, grob die Etappen zu planen, die wir im August, wenn wir unseren Trip rund um Italien vermutlich endlich fortsetzen können segeln wollen. Eigentlich widerstrebt mir eine solche Planung, setzt sie einen doch irgendwie auch immer etwas unter Druck und raubt etwas die Spontanität und Flexibilität die ich beim Segeln eigentlich so schätze. Nun denn, wir wollen ausgehend von Rom weiter nach Süden:
*Alle Angaben natürlich wetterabhängig und sowieso ohne Gewähr 😉
Der geplanter Besuch von Neapel steht momentan auf wackligen Füssen. Diesen wollen wir vom weiteren Verlauf der Corona Pandemie abhängig machen. Sollte sich die Situation in Italien nicht noch weiter deutlich bessern, wollen wir kein Risiko eingehen und planen dann schweren Herzens die drittgrösste Stadt Italiens links (also an Backbord) liegen zu lassen und nur die zahlreichen Inseln im Golf von Neapel zu erkunden.
Da das Segeljahr nun ungewollt etwas kürzer ausfällt als geplant, müssen wir uns auch bereits vor dem Törn Gedanken um das nächste Winterlager machen. Ich hatte bereits vor längerer Zeit Sizilien ins Auge gefasst.
Das sollte ein toller Ausgangspunkt für 2021 sein, ist aber von Rom mit unseren bisherigen Etappenlängen in der nun zur Verfügung stehenden Zeit nur schwer zu erreichen.
Notgedrungen planen wir also auch einige längere Etappen (sofern Annika, die inzwischen läuft immer noch nicht seekrank wird). Es bleibt spannend…