Etappe 2023 – 4: Marina di Ravenna – Albarella 48.2 sm – Finale gegenan…

Aufgrund der Etappenlänge legen wir bereits um zwanzig nach sechs morgens ab. Motorsegeln und Motoren wechseln sich anschließend auf unserem Weg nach Norden ab. Von den befürchteten Baumstämmen und anderem Treibgut, das auf dem Weg nach Ravenna noch für einige Anspannung an Bord gesorgt hatte, ist glücklicherweise auch beim Passieren der Po-Mündung nichts zu sehen. Der anfänglich recht unangenehme Seegang geht im Tagesverlauf zurück und wir erreichen nach etwa 10 Stunden die in der Region Venezien liegende Ferieninsel Albarella.

Nach dem längsseits Anlegen am Besuchersteg melden wir uns im Hafenbüro an und regeln unseren rund sechswöchigen Aufenthalt bevor wir im Sommerurlaub von hier aus zum Endspurt in Richtung Triest aufbrechen wollen.

Wir erkunden zunächst zu Fuss, am nächsten Tag mit den in der Gebühr für den Liegeplatz enthaltenen Leihfahrrädern die Insel. Authentizität sucht man hier vergeblich: Albarella ist durch und durch Feriendorf. Sieht man sich um, scheint es fest in deutscher (genauer bayrischer) Hand. Gefühlt kommt jedes zweite Auto hier aus dem Freistaat und man hört an jeder Ecke die heimische Sprache.

An unserem ersten Hafentag herrscht bereits deutlich mehr Wind. Gut, dass wir schon hier sind. Der Wind hilft jedoch die Angriffe der Moskitos abzuwehren, die es aufgrund des stehenden Wassers hier zu Hauf gibt. Natürlich stehen einige kleinere Bootsarbeiten auf dem Plan: Ich ersetze mit Annikas tatkräftiger Unterstützung die Leinen unserer Lazybags, die im letzten Winterlager fast durchgescheuert wurden.

Am zweiten Tag befestige ich das Steuergerät und den Kompass für den neuen Autopiloten. Jetzt fehlt tatsächlich nur noch die Verkabelung. An Tag 3 waschen wir nach einer morgendlichen Radtour über die Insel die erste Wäsche. Anschliessend messe ich die Längen der benötigten Seatalk Spurkabel aus und verlege das Strom- und Backbone Kabel vom Steuergerät zum Display an der Steuersäule. Tatjana wird währenddessen beim Baden mit Annika im seichten Wasser von einem Petermännchen gestochen 😩.

Unser Hafentag 4 fällt auf den italienischen Nationalfeiertag. Im Hafen und der gesamten Ferienanlage ist deutlich mehr los als die vorherigen Tage. Wir fahren kurz mit dem Boot raus um unseren Tank zu leeren und während ich Bimini, die Solarzellen und die Sprayhood abschlage machen Annika und Tatjana erneut einen Ausflug zum zum Burgen bauen am sehr kinderfreundlichen (weil flachen) Sandstrand.

Am letzten Hafentag vor unserer Rückreise zieht ein Gewitter auf und ich komme beim Anreichen der ein oder anderen Heckleine am Steg zum Schluss, dass mein Einhand-/Hafentraining auf Sizilien sich durchaus gelohnt hat 😏.