Etappe 2025 – 12: Vratnicki – Marina Frapa Dubrovnik 16 sm, schmurgelnde Batterien und ein kranker Skipper 😕

In fast vollständiger Flaute motoren wir nach Dubrovnik. Die ereignislose Motoretappe wird kurz vor dem Festmachen nochmal spannend, als Annika fragt was denn unter Deck so komisch riecht. Die Batterien die bereits die letzten beiden Nächte ohne Landstrom nicht mehr so wirklich super funktioniert haben kochen. Solarzellen und Lichtmaschine versuchen sie aufzuladen. 

Auch ich fühle mich auf den letzten Metern der Etappe ziemlich matt.

Nach dem Anlegen wird gemessen: Auch der Skipper ist zu warm: 38.2 Grad (was deutlich kühler als die Batterien sein dürfte).

 Statt einer lange erwarteten Dusche bauen wir also erstmal unsere Verbraucherbatteriebank aus und wuchten sie auf den Steg.

Nach der Anmeldung an der Rezeption und dem Ausmessen der Batterien machen sich Annika und Tati auf den Weg zu einem empfohlenen Shop. Ich ruhe mich unter Deck aus.

Am nächsten Tag geht es mir bereits etwas besser und wir organisieren neue Batterien die wir auch gleich im Boot verbauen.

Am darauffolgenden Tag erkunden wir die Altstadt und machen das Boot klar um es bis Ende August hier auf uns warten zu lassen. Nach einer kurzen Nacht bringt uns ein Taxi um 4 Uhr morgens zum Flughafen…

Etappe 2025 – 11: Sobra – Vratnicki, 9 sm, eine Boje am Südzipfel von Mljet und kaputte Verbraucherbatterien

Trotz vorhergesagten Schwachwinden können wir auf dem neun Seemeilen langen Weg an die Südspitze der Insel Mljet heute tatsächlich nochmal etwas (am Wind) segeln. In diesem Urlaub konnten wir tatsächlich gefühlt soviel segeln wie noch nie. Der Motor lief dann allerdings trotzdem, das Aufladen meines Handys als ich gestern ins Bett bin war wohl zu viel und hat unseren (7 Jahre alten) Verbraucherbatterien wohl den Rest gegeben, Kühlschrank ist nicht. Wie lange das Ankerlicht brennt werden wir sehen. Kurze Zeit nach dem Aufladen über unseren Dieselmotor ist die Spannung jedenfalls mit 11 Volt wieder im Keller.

Für die Nacht liegen wir an einer von nur zwei nicht zu einem Restaurant gehörenden Bojen zwischen der Insel Mljet und zweier vorgelagerter von zahlreichen Möwen besiedelter Felsen. Da für die Nacht Flaute vorhergesagt ist, akzeptiere ich sogar dass die Boje für meinen Geschmack arg nah an der Küste verankert ist.

Morgen steht dann die letzte Etappe unseres “Pfingsturlaubs” an, mit der wir unser Etappenziel Dubrovnik erreichen wollen und entweder noch in diesem, spätestens aber im nächsten Urlaub neue Batterien besorgen wollen.

Etappe 2025 – 10: Mljet (Okuklje) – Luka Sobra

Nach einem kurzen Downwind Sail nach Sobra machen wir an einem Steg vor einer Konoba in Sobra fest. Hier gibt es zwar weder Strom noch Wasser dafür zahlen wir im Minimarkt vor Ort 15,- Euro für 4 Dose. Cola und 3 Eis am Stiel 🤪. Immerhin essen wie hier für unschlagbare 41.50 € zu abend. Auch, weil ein Charterboot neben uns bei Fallböen in der Bucht an der Kaimauer schabt und Tatjana Mitleid mit der Crew hat, die nicht an Bord ist. Wir leihen einen unserer Fender und verhindern größere Schäden am Gelcoat. Die erste Runde unserer Getränke wird so netterweise von der spanischen Crew übernommen. Der Wind soll über die nächsten Tage weiter abnehmen und wir wollen morgen im äußersten Süden nochmal an eine Boje, bevor wir nach Dubrovnik fahren um Zanzibar dort bis zu unserer Rückkehr im August zwischenzuparken…

Etappe 2025 – 9: Sipanska Luka – Mljet (Okuklje), 15.9 Seemeilen mit unangenehmen Wellen von der Seite und ein Tankstopp

Nach einer Nacht an Stadtpier von Sipanska Luka die mit 70,-€ zu Buche schlug, legen wir durch Eindampfen in die luvseitige Achterleine bei böigem Wind ab und rollen mit Wind direkt von hinten bald darauf die Genua aus. Tatjana ist heute etwas zerknautscht, eine Mischung aus zu viel Sonne am Vortag und einer Erkältung sorgen für Fieber bei der Bordfrau.

Da uns die gestrige Etappe gegen den Wind doch sehr an den Otranto Kanal erinnert hat, und wir den Verbrauch unseres neuen Motors noch nicht kennen, wollen wir heute die einzige Tankstelle der Gegend (von unserem Urlaubsziel Dubrovnik abgesehen) auf Mljet anlaufen. Anschliessend wollen wir in Okuklje zum ersten Mal an einem Restaurantpier festmachen.

Leider ist es mit dem entspannten Tag mit raumem Wind vorbei als wir aus der vorgelagerten Inselwelt in Richtung Mljet abbiegen. 1.5m hohe Wellen von der Seite lassen die Bordfrau unter Deck verschwinden und das Kind aufgrund von vom Salontisch fliegenden Malsachen aufschreien. Ich schalte den Motor wieder zu, damit des Gewackel wenigstens bald wieder vorbei ist.

An der Tankstelle legen wir zu zweit an. Der Tankwart möchte wohl nicht helfen. Gross weist ein Schild darauf hin, dass es sich um “Self Service” handelt. Nach erfolgreichem Tankvorgang motoren wir eine halbe Stunde weiter zum Restaurantpier. Dieser liegt sehr geschützt. Während draussen fast 20 Knoten pusten weht hier kaum ein Lüftchen. Perfekt! Wir verständigen uns mit dem Stegbesitzer mit Händen und Füssen, bestellen das Abendessen vor und bekommen zum Anleger sogar selbstgemachten Kuchen gereicht…

Zum Abendessen gibt es leckeren Fisch von Holzfeuer und Pommes für Annika.

Nach einer ruhigen Nacht bekommen wir zum Frühstückskaffee erneut selbstgebackenen Kuchen gereicht und fühlen uns auch sonst hier sehr willkommen.

Etappe 2025 – 8: Mlet – Sipanska Luka 22.4 Seemeilen gegenan, frittierte Fische und eine badende Katze

Kurz nach acht lichten wir nach einer ruhigen Nacht den Anker und machen uns unter Motor auf den Weg nach Šipanska Luka – mit 16 Knoten Wind direkt auf die Nase. Uns kommen zahlreiche Segelboote mit raumem Wind entgegen, vermutlich eine Flottille aus Dubrovnik. Trotz Fleece und Softshell-Jacke friere ich – und das bei Südostwind.

In Šipanska Luka legen wir bei Seitenwind als einziges Boot am Stadtpier an.

Anschließend widmen wir uns unserem Außenborder, der leider nicht anspringen will. Wir reinigen den Vergaser und stellen dabei fest, dass die wichtigste Dichtung fehlt – natürlich genau die, die beim Ausbau leicht kaputtgeht. Ausgedehnte Dinghy-Touren müssen also vorerst warten.

Während ich an Bord das Abendessen vorbereite, gehen die beiden Mädels baden – trotz der Tatsache, dass Tatjana heute wohl schon zu viel Sonne abbekommen hat. Sie fühlt sich nicht besonders wohl und ist deutlich gerötet.

Zum Aperitif gibt es „small fried fish“ vom Restaurant direkt hinter unserem Heck – freundlicherweise direkt ins Cockpit auf den Teller serviert.

Als Annika eigentlich schon ins Bett soll, kommen zwei deutschsprachige Männer vorbei. Wir unterhalten uns über ihr Projekt, auf der Insel ein Hotel und mehrere Häuser zu sanieren. Plötzlich fällt eine Katze vom kleinen Kreuzfahrtschiff, das am Pier liegt, ins Wasser – und schreit jämmerlich. Die Crew unternimmt einen halbherzigen Rettungsversuch. Schließlich fasst sich einer unserer Gesprächspartner ein Herz, zieht sein T-Shirt aus und schwimmt zur Katze, um sie zu retten. Als er wieder vor unserem Boot auftaucht, streicht die klatschnasse Katze dankbar um seine Beine.

Das Kind kommt jedenfalls mal wieder später ins Bett. 🤷‍♂️

Etappe 2025 – 7: Korcula – Mlet, 16.7 Seemeilen und die erste Nacht vor Anker ohne Ankerwache

Nach unserem zweitägigen Zwischenstop in Korcula und einem perfekten Ablegemanöver bei Seitenwind motoren wir heute in sehr leichten Süd-Ost Winden unter Autopilot in Richtung Süd-Ost. Da die Windvorhersage für heute Nacht Flaute vorhersagt, wollen wir in Polace im Nationalpark ankern. Auch hier waren wir vor etlichen Jahren bereits im Rahmen einer Flotille.

 Nach einer recht ereignislosen Motorfahrt erreichen wir die Ankerbucht und lassen den Anker in etwa 10m Wassertiefe fallen. Sicherheitshalber lassen wir fast 50m Kette raus und setzen einen Ankeralarm. Wir wollen heute Nacht keine Ankerwache halten, sprich beide (gleichzeitig) schlafen. Eine Premiere! Das Boot mehrere Stunden alleine zu lassen um z. B. an Land ein Fahrrad zu mieten um den Nationalpark zu erkunden traue ich mich trotzdem nicht.

Die Ranger der Nationalparks fahren einige male durch die Bucht. Zu uns kommen sie aus unerfindlichen Gründen nicht, um die Nationalpark-Gebühr zu kassieren. Auch gut, dann reinvestieren wir das gesparte Geld in ein Abendessen.

Etappe 2025 – 6: Vela Luka – Korcula, 29 sm, die Crew braucht schon wieder Mut

Der Wind wird weniger, doch noch immer warnt der kroatische Wetterdienst vor Böen bis 35/40 Knoten. Windy ist da optimistischer und sagt nur bis um 25 Knoten vorher. Wir beschliessen auch in Vela Luka nur eine Nacht zu verbringen und weiter nach Korcula zu segeln. Korcula, so wissen wir von einem früheren Flottillen-Aufenthalt ist ein süßes, mittelalterliches Städtchen und beschaulichen engen Gassen. Dort wollen wir zwei Nächte verbringen und etwas entschleunigen.

Unterwegs ist der Wind dann tatsächlich derart boeig, dass wir mit unseren gerefften Segeln nur langsam unterwegs sind. Mit mehr Segelfläche wird es in den Boen sehr schnell stressig an Bord. Wir entscheiden uns daher für die kleinere Fläche und motorsegeln im Richtung Etappenziel und beobachten interessante Wolkenformationen.

Nach einem perfekten Anleger bei Seitenwind und dem obligatorischen Anlegebier wollen wir in die “Tower-Bar” im der Stadtmauer, die wir von früher kennen und von der wir Annika (blöderweise) bereits den ganzen Tag vorgeschwärmt haben. Leider haben Kinder unter 15 Jahren keinen Zutritt, auf die über eine steile Leiter zu erreichende, geländerlose Bar auf dem Turm 🤷‍♂️.

Den ersten Abend lassen wir bei Pizza an Bord ausklingen.

Am nächsten Tag bummeln wir durch die Gassen, probieren “Best Burek in town” und statten dem Fischhändler am Hafen einen Besuch ab. Abends wollen wir den Heckkorbgrill einweihen und Fische bzw. Würstchen für Annika grillen.

Annika und Tati besuchen den nahegelegenen Strand, während ich eine Blende an der Steuersäule ersetze um eine nicht mehr benötigte Öffnung des alten Autopilots zu verschliesse und am Vergaser unseres Aussenborders verzweifle…

Annika wird gerade von Tati ins Bett gebracht, als eine ältere Dame vom Nachbarboot bei der Rückkehr aufs Boot ins Hafenbecken fällt. Ich versuche sofort zu helfen und auch Annika und Tatjana stürzen vom Trubel aufgeschreckt aus der Koje. Es gelingt die Dame, die bereits zuvor ein gebrochenes Handgelenk hatte über die Badeplattform aufs Boot zu manövrieren und sogar ihre beiden Birkenstockschuhe per Bootshaken aus dem Wasser zu fischen. Nur das Handy in der Handtasche ist wohl hin.