Etappe 2024 – 10: Dugi Otok – Sibenik 36 sm – Der nächste Krankenhausbesuch…

Am nächsten Morgen hüpft Tati kurz ins Wasser, bevor wir früh ablegen. Wie haben über 30 Meilen vor uns und wollen zurück ans Festland. Wollten wir zuerst an der Promenade in Sibenik festmachen, entscheiden wir uns unterwegs nach Empfang einer Starkwindwarnung für den Abend dann doch für die D-Marin Marina.

Hier macht Tatjana einen weiteren Abstecher ins Krankenhaus: Röntgen, Labor, erneut das volle Programm. Das Fieber ist zwar weg, aber beim Treppensteigen in der Altstadt merkte man die Nachwirkungen Ihrer Lungenentzündung und die damit einhergehende Luftnot doch noch sehr deutlich. 

Krankenhaus Nummer drei – diesmal etwas größer…

Wir lassen uns mehrfach von einem netten Taxifahrer von der Marina in die Altstadt (bzw. zum Krankenhaus) fahren geniessen die örtlichen Restaurants. In der Marina liegen wir zwar an äußersten Steg an einem Fingersteg, können aber die Annehmlichkeiten (vorallem Landstrom und Dusche) voll auskosten. Klimaanlage sei Dank ist es unter Deck halbwegs erträglich, denn gerade liegt eine Hitzewelle mit Temperaturen jenseits von 35 Grad über Dalmatien.

Etappe 2024 – 9: Pasman – Dugi Otok (Telascica Nationalpark) 12.5 sm

Auf dem Weg zur nächsten Boje macht Annika Ihre ersten Versuche am Ruder:

Wieder ist es windarm und wir kommen auch auf Dugi Otok nach dem Passieren der vielbefahrenen aber sehr gut betonnten Engstelle Mala Proversa früh an.

Hier liegen wir an einer Nationalparkboje. Vorteil hier ist, dass die Boje, im Preis für das Nationalparkticket enthalten ist. Da die Anzahl der Bojen pro Bucht begrenzt ist, entbrennt kurz vor der Bucht ein Rennen zahlreicher Boote. Jeder möchte zuerst ankommen um sich die besten Boje unter den Nagel zu reissen. Nachdem wir an einer randständige Boje festgemacht haben, werden wir Zeuge einer für uns neuen, erschreckenden Reservierungstaktik, die uns an das klischeehafte Schirmchenreservieren mit dem Badetuch am Hotelpool erinnert. Ein grosser Kat, mit sehr grosser Crew legt ab, lässt sein Dinghi inklusive Aussenborder zurück um so die Boje sicher zu haben wenn er von seinem Tagestörn zurück kehrt. Unmöglich! Am Nachmittag kommt Wind auf uns plötzlich sind wir der einzige Segler in der Bucht. 

Tonis Supermarket Boot das kurze Zeit später vorbeikommt dreht enttäuscht wieder um. Wir sind alle im Wasser und wollen offensichtlich nichts kaufen.

Zum Trocknen setzen wir uns in Cockpit. Die nackte Bordfrau erschreckt die Parkranger wohl derart nachhaltig, dass unser Nationalparkticket heute nicht kontrolliert wird 😅

Wie angesagt frischt der Wind auf und ich ärgere mich ein wenig über unsere Bojenwahl in der südöstlichen Ecke der Bucht. Wir liegen hier zwar recht idyllisch, aber sehr ufernah in nur rund 3.5 Meter Wassertiefe. Ich entscheide mich wach zu bleiben, bis der Nordwest-Wind gegen 23 Uhr nachlassen soll. Zum Glück stimmt die Wettervorhersage gut und ich kann mich gegen viertel vor 11 hinlegen. Nächstes Mal machen wir das besser…

Etappe 2024 – 8 Biograd – Pasman 8.5 sm

Heute steht nur ein kleiner Hüpfer auf dem Program. Gerade 8.5 Seemeilen zeigt die Logge als wir gegen halb elf in einer malerischen Bucht auf Pasman an einer Boje festmachen. Die Hauptsaison scheint bereits vorbei und unsere Sorge evtl. später keine Boje mehr zu bekommen erweist sich als unbegründet. Wir wollen es in jedem Fall langsam angehen lassen und Tatjana die nötige Erholung zugestehen. Wir sich im Krankenhaus in Biograd gezeigt hat, sehen wenigstens die Blutwerte inzwischen etwas besser aus.

Wir kochen, baden und lassen die Seele baumeln. Gegen Abend wir unsere Erholung jedoch leider von einem Katamaran, der mit seiner Musikanlange meint die Bucht beschallen zu müssen gestört 🤨.

Etappe 2024 – 7: Sukosan – Biograd na moru 10.2 sm

Die heutige Etappe soll uns von Sukosan ins nur rund 10 Seemeilen gelegene Biograd bringen. Unterschiedlicheste Wetterberichte sorgen schon vor dem Ablegen für Nervosität. Je nach Quelle spricht der kroatische Wetterdienst von gegen Mittag zu- oder abnehmender Bora.

Da es morgens kaum bläst entscheiden wir uns gegen 8 Uhr abzulegen und unser Glück zu versuchen. Tatsächlich können wir bald darauf den Motor ausschalten und segeln mit sehr böigem Ostwind zwischen 15 und 25 Knoten unserem Etappenziel entgegen. Ausserhalb der Böen ist unsere gereffte Segelfläche zu klein, in den Böen für entspanntes Segeln doch etwas gross und ich bin froh, als wir gegen halb 11 in Biograd festmachen.

Hier will Tatjana ihre Blutwerte kontrollieren lassen, Annika und ich erkunden derweil in der Mittagshitze den Ort. Nach einigem Hafenkino in der Marina in der viele Charterboote stationiert sind, flanieren wir durch den kleinen aber netten Ortskern und essen in einer Konoba zu abend.

Am nächsten Tag tanken wir 30 Liter Diesel aus dem Kanister nach.

Auch unser AIS wird dank Fernwartung von Weatherdock zurückgesetzt und sendet nun wieder (https://www.marinetraffic.com/en/ais/details/ships/shipid:5629418/mmsi:211123340/imo:0/vessel:ZANZIBAR).

Da Tatjanas Blutwerte besser aussehen, wollen wir morgen und ggf. übermorgen erneut an eine Boje und vielleicht den Kornati Nationalpark besuchen. Vorher möchte Annika aber natürlich noch im Meer baden und wird fürs Diesel schleppen mit Erdbeereis belohnt ☀️

Etappe 2024 – 6: Molat – Sukosan 26 sm

Wer der Bora ausweicht, motort. Das gilt auch heute wieder auf unserem Trip vom Bojenfeld auf Molat zurück zum Festland ins norddalmatische Sukosan. Wir hatten uns entschieden die für morgen angesagte Bora in einem Hafen auszusitzen. Es soll zwar nicht wirklich schlimm werden, allerdings ist die Bordfrau noch immer etwas schwach auf der Brust und wir spielen auf Sicherheit. Bei der ereignislosen Motorfahrt reduzieren wir irgendwann die Drehzahl, wir wollen den Liegeplatz in der Marina Dalmacia bitte erst nach 12 Uhr mittags erreichen. Kurz vor dem Hafen lassen wir uns kurz treiben und legen nach 26 Seemeilen pünktlich um viertel nach 12 an. Natürlich mit 12 bis 15 Knoten Seitenwind. So viel hatten wir den ganzen Tag über nicht, aber ich vermute aufgrund des geografischen Lago Sukosans einen Einfluss des nahegelegenen Velebit Gebirges.

Ein schickeres Hafenbüro hatten wir auch noch nicht…

Wie dem auch sei, hier liegen wir sicher und planen aktuell uns am Montag (mit dann weniger Bora) nach Biograd na moru zu verholen um die dortige Stadt zu besuchen. Aufgrund der dort stationierten Charterflotten hatten wir am Wochenende dort leider keinen Platz bekommen. In Sukosan selbst liegen wir in einer selbst für kroatische Verhältnisse hochpreisigen Marina. Die Urlaubskasse wird mit fast 140 €/Nacht belastet. Der Ort selbst hat ausser einigen Bars nicht wirklich viel zu bieten. Immerhin gibt es einen Strand an dem Annika ihren Krokodilschwimmring nutzen kann 🐊.

Etappe 2024 – 5: Mali Losinj – Molat 33 sm

Nachdem es Tati nach Umstellung der Antibiose zur Behandlung Ihrer Lungenentzündung endlich besser geht, legen wir erneut in einer Borapause ab und motorsegeln nach Molat. Immer mal wieder können wir in leichten Winden aus östlichen Richtungen das Vorsegel zu Hilfe nehmen und kommen so zügig in Richtung Süd voran. Um die Mittagszeit stöhnt die Crew unter der Hitze und wir sind froh, als wir nach knapp 6 Stunden im Bojenfeld auf Molat ankommen. Ankern ist mir quasi ohne Crew momentan doch zu stressig. Das Aufnehmen der Boje klappt jedenfalls problemlos und Annika und ich nehmen ein Bad in der Bucht.

Da für übermorgen für die kränkelnde Crew etwas viel Wind vorhergesagt ist, motoren wir am Folgetag zurück ans Festland. Nachdem unsere Reservierungsanfrage in Biograd leider wegen Charter-Crewwechsel abgelehnt wurde, kommen wir in Sukosan in der grössten Marine an der kroatischen Festlandküste unter. Hier wollen wir 2 Nächte bleiben und zum einen angesagte Bora durchziehen zu lassen und zum anderen Annika in den Genuss eines Badestrands kommen zu lassen. Anschliessend soll es weiter nach Biograd gehen.

Etappe 2024 – 4: Pula – Mali Losinj 40.6 sm

Der Bordfrau geht es nach etlichen Fiebertagen endlich etwas besser und die Bora gewährt uns eine Verschnaufpause. Entsprechend brechen wir heute kurz nach Sonnenaufgang zu eine Flautenfahrt ins ca. 40 sm südlicher gelegene Mali Losinj auf. Es fühlt sich fast wie „Einhand“ an. Mit Annika bei mir im Cockpit und Tatjana in der Koje legen wir ab.

Bei fast vollständiger Flaute darf das neue Volvo-Penta Aggregat zeigen, was es so kann. Wir motoren den ganzen Tag Richtung Süd-Ost, werden aber bereits kurz nach Verlassen des Ausgangshafens in Pula von einem Delfin begrüsst 🐬 🥰.

Da unsere Navily Reservierungsanfrage an die Marina Mali Losinj abgelehnt wurde, fahren wir auf gut Glück zum Stadthafen. Unsere frühe Abfahrt zahlt sich aus, als wir gegen 13:30 anlegen sind noch zahlreiche Anlegeplätze im geschützten, sehenswerten und viel günstigeren Stadthafen frei. Nur zwei Stunden später, sieht es völlig anders aus. Da es Tatjana leider wieder schlechter geht entscheidet Sie sich für einen Besuch im örtlichen Provinzkrankenhaus. Immerhin wird Ihre Lunge abgehört und geröntgt. Bei einem zweiten Besuch am nächsten Morgen soll Blut abgenommen werden um ggf. das Antibiotikum zu wechseln, dass sie gegen die vermutete Lungenentzündung seit einigen Tagen nimmt, das jedoch bisher leider nicht anschlägt.

Unterdessen erkunde ich mit Annika den kleinen Ort: Annika Highlight: Im örtlichen Lidl gibt es Wassermelone und Gummibärchen 😅.

Abends zieht es Papa und Tochter in eine Holzofen Pizzeria (Annika zieht es eigentlich immer zu Pizza 🍕; zur Not sieben mal die Woche.

Am nächsten morgen wird bei Tatjana die Diagnose „schwere Lungenentzündung“ bestätigt und die Antibiose gewechselt. Am Montag soll sie zur Kontrolle erscheinen 🙄. Wir planen daher um und peilen nun Zadar, die nächste in Reichweite liegende grössere Stadt als Zwischenstopp ein. Im dortigen Krankenhaus sollte die geplante Kontrolle ja auch möglich sein. Bleibt zu hoffen, dass Tatjana sich morgen besser fühlt, denn vor unserem Abstecher ans Festland wollen wir zunächst eine Nacht an einer Bucht auf Molat vebringen.

Sommerurlaub und Seuche an Bord

Am Samstag war es endlich soweit, unser Flug von Basel nach Pula bringt uns zum Boot und soll uns drei unbeschwerte und erholsame Urlaubswochen ermöglichen.

Leider ist die Bordfrau schon beim Abflug ziemlich krank und hat 40 Grad Fieber. Nach einer überteuerter Taxifahrt vom Zielflughafen zum Boot warten wir daher auf Besserung und legen zunächst nicht ab. In Pula gäbe es im Gegensatz zur uns bevorstehenden Inselwelt im Fall der Fälle wenigstens ein Krankenhaus. Nun liegen wir hier, ab vom Schuss, ohne eine wirkliche Möglichkeit uns zu Verproviantieren, zehren von unseren Vorräten und warten neben der herbeigesehnten Fiebersenkung auf das Vorüberziehen angekündigter Gewitter.

Irgendwie ist dieses Jahr der Wurm drin…

Ich entere den Mast um 2 durchgescheuerte Leinen des Lazybags zu ersetzen, kümmere mich um unseren AIS Transceiver, der seit etwa 2 Jahren irgendwie nur noch empfängt statt auch zu senden, und fülle Diesel aus dem Kanister in Zanzibars Tank um.

Am ersten Abend stehen Nudeln mit fertiger Bolognese-Sauce aus dem Glas auf dem Speiseplan, am zweiten Abend gibt es Pizza zum Mitnehmen vom einzigen Restaurant im Hafen. Verblüfft stelle ich zurück an Bord fest, dass bei einer der drei vorgeschnittenen Pizzen bereits ein Stück fehlt! Da hatte der Pizzabäcker wohl auch Appetit 🫣.