Etappe 2023 – 10: Trieste – Izola (Slowenien) 9.7 sm – Noch mehr Gewitter!
Bevor morgen wieder Gewitter angesagt sind, segeln wir heute in Richtung Süden über die Grenze nach Slowenien. Wir segeln! Auch wenn der Wind wie eigentlich fast immer von vorn kommt, lässt der Windwinkel einen direkten Am-Wind Kurs auf unser Tagesziel Izola zu. Hier wollen wir das Gewitter am Sonntag abwarten und danach (natürlich erneut mit vorhergesagtem Wind von vorn) zurück nach Italien unserem diesjährigen Winterlager entgegen.
Der Unterschied zu Italien ist nicht zu verleugnen: Man funkt Englisch! Auch der Marinero der uns beim Anlegen hilft begrüsst uns auf Englisch. Sobald wir das Hafengelände verlassen fallen uns ausserdem die sozialistischen Betonbauten auf. Auch die Strandkultur ist hier eine völlig andere: Man liegt in Parks (oder Vorgärten von Hotels) und steigt über Betontreppen hinab ins Meer. Einen Sandstrand sucht Annika hier vergeblich. Der Meeresgrund besteht aus Kieselsteinenen. Nachdem wir den kleinen Ort etwas erkundet haben gehen wir im Ort essen.
Auch kulinarisch sind wir wohl in einer anderen Welt angekommen: Fleischlastige (durchgebratene) “Balkanteller” mit Ayvar und Zwiebeln. Immerhin gibt es Pizza für Annika.
In unserer ersten Nacht wache ich um 4:57 Uhr auf. Das für 5:00 Uhr angekündigte Gewitter ist da und drückt uns Richtung Steg. Da der Wasserstand seit unserer Ankunft zurück gegangen ist, sind unsere Moorings zu locker. Wir stossen mit der hinteren Scheuerleiste leicht gegen die Mauer. Ich starte im strömenden, kalten Regen den Motor um einen Fender zwischen Steg und Boot zu drücken.
Als wir gegen kurz nach 8 aufstehen, ist vom morgendlichen Gewitter nichts mehr zu sehen. Ausser einem Muschel-Abdruck an unserer hinteren Scheuerleiste haben die Sturmböen keine Spuren hinterlassen. Wir verholen das Boot sicherheitshalber trotzdem etwas weiter nach vorn.
Wir schlendern durch den Ort, trinken in einer strategisch günstig gelegenen Bar einen Kaffee und baden heute am zweiten fussläufig zu erreichenden Kiesstrand.
Obwohl sich nachmittags am Horizont erneut Wolken türmen bleibt es ruhig.