Etappe 2025 – 18: Ablegen bei kräftigem Seitenwind und unstete Böen: Vieste – Manfredonia: 27 sm
Bei böigen bis zu 20 Knoten von Backboard versuchen wir abzulegen. Als nur noch die gefierte Luvleine belegt ist, liegen doch schon erheblich schräg am Steg. Ein Nachbarboot, an dem wir uns entlang hangeln könnten, haben wir hier nicht. Ich schicke also Tatjana zum Stegbetreiber um nach Dinghyunterstützung zu fragen. Das, so denken wir sollte kein Problem sein, da dieser ohnehin mehr als 20 Schlauchboote am Steg hat, die er an Touristen vermietet.
Mit einem Dinghy möchte er zwar nicht helfen, allerdings hält er mit einer langen Leine unseren Bug gerade, so dass wir ablegen können, ohne irgendwo gegen zu krachen. Was für ein Start!
Vor dem Hafen setzen wir im angesagten achterlichen Wind die Genua und rauschen bei unstetem Wind zwischen 7 und 25 Knoten in Richtung Etappenziel in Manfredonia.
Hier werden wir mit einem Dinghy empfangen und an einen Fingersteg begleitet. Endlich ausruhen! Nach der lauten Diskomusik in der Nacht zu vor und dem anstregenden Ablegemanöver bin ich platt und geniesse eine ausgiebige Dusche in der “Betonmarina”.
Nach einer ersten Erkundungstour am frühen Abend entscheiden wir uns fürs Kochen an Board und sinken anschließend im die Kojen.
Am nächsten Morgen geht es für einen Cappuccino (und Annikas obligatorisches Erdbeereis) erneut in den Ort.

Auf dem Rückweg machen wir einen Abstecher zum Shipchandler und erstehen eine kleine Tube Sikaflex. Nach dem Mittagessen und einer Siesta an Bord pilgern wir mit Annika zum Strand. Zu unserer Überraschung ist dieser so ganz anders als 25 Seemeilen weiter nördlich am Kap von Vieste: Unmengen an Seegras türmen sich auf. Auch scheint die Saison hier gemessen an der Liegestuhlbelegung in den Bagnis bereits vorbei. Es herrscht gähnende Leere. Annika hat trotzdem ihren Spass beim Muscheln sammeln.
Da wir kein ansprechendes Restaurant finden, dass bereits am frühen Abend geöffnet hat, entscheiden wir uns nach dem Nachtanken aus dem Kanister für Risotto an Bord. Abends im Hafen schnappen die Fische an der Wasseroberfläche nach Luft (nicht weil wir Diesel verkippt haben!). Am Steg in Manfredonia gibt es zwar keine Disko, leider findet hier jedoch heute ein lautstarker Karaoke Wettbewerb statt, bei dem eine sehr motivierte Moderatorin das Können der Teilnehmer am Mikro kommentiert 🤪