Etappe 2025 – 19: Manfredonia – Trani, 35 sm, Abfahrt ohne Hafenplatz und unangenehme Wellen vor der Hafeneinfahrt

Nach dem Ablegen und einem kurzen Stopp an der Tankstelle rollen wir die Genua aus und motorsegeln der Küste entlang in Richtung Süden. Allerdings ohne einen nächsten Platz für die Nacht sprich eine Hafen oder Bojenreservierung zu haben. Wir hatte bei Navily von Luigi gelesen, der einem im Städtchen Trani zu einem Platz verhelfen können soll. Leider vertröstet er uns seit gestern morgen und wir warten immer noch auf seine Bestätigung. Zur Not wollen wir auf gut Glück in den Hafen fahren und einfach mal schauen. Falls es in Trani nicht klapp wollen wir es 5 Meilen weiter in Bisceglie versuchen.

Nach etwa 1.5h statten uns die Carabinieri einen kurzen Besuch ab, winken aber nur als sie hinter unserem Boot durch gehen und drehen ab.

Der Wind nimmt stetig zu und wir setzen das auch Gross und schalten den Motor aus.

Als wir eine Wende fahren wollen, um um ein Sperrgebiet vor der Küste herum zu kommen, kommt der Wind derart blöd und heftig von vorne, dass ich die Segel streiche und wir nach kurzer Motorfahrt nur die Genua wieder setzen.

Dann endlich meldet sich Luigi: Unser Platz in Trani ist bestätigt!

Wir segeln weiter und auch die auflandigen Wellen werden in Hafennähe immer größer und schütteln uns ordentlich durch. Im ruhigeren Vorhafen bringen wir die Fender aus und Tatjana telefoniert mit dem Hafen. Am Telefon bekommt sie mit, wie ein Segler, der kurz vor uns in den Hafen eingefahren ist, weggejagt wird: Gut dass wir Luigi kontaktiert hatten. Manche Dinge funktionieren in Italien einfach anders.

Wir werden sehr freundlich empfangen und sie kurze Zeit später am Pontile Communale sicher vertäut.

Wir erkunden den pittoresken Ort und finden ein ansprechendes Restaurant in Hafennähe.

Die Promenade ist auch hier recht lebhaft/laut, aber lange nicht so, wie in Manfredonia oder gar Vieste.

Aufgrund der Wettervorhersage die ab etwa Donnerstag Gewitter sieht, ändern wir unseren ursprünglichen Plan hier “nur” zwei Nächte zu bleiben und fragen eine dritte bei den Leuten am Steg an: Kein Problem! Und diesen Luigi kennt hier sowieso niemand, der arbeitet hier nicht, wie man uns grinsend sagt. Italien eben! Ich bin gespannt, wie Luigi zu seiner Provision kommt.

Jedenfalls bleiben wir hier nun bis Montag. Nach einigen Telefonaten ist klar, dass wir anschließend nach Bisceglie fünf Seemeilen weiter in Richtung Bari verholen und dann bereits den Yachtclub in Bari ansteuern, der im selben Hafenbecken liegt wie unsere Winterlagerwerft. Der Abstecher ins weiter südlich gelegene Monopoli muss aufgrund möglicher Wetterkapriolen auf dem Rückweg leider ausfallen…

Als das geklärt ist, essen wir in einem lustigen “Frisch-Pasta-Take Away” zu mittag. Man sucht sich hier an der Theke seine Nudeln, Sugo und Toppings (Käse, Nüsse, etc.) aus und wartet, bis alles frisch zubereitet ist. Lecker!

Nachmittags machen sich Annika und Tati auf zum Strand während ich beim fixieren wackliger Relingsstützen Arbeit für die Werft finde: Unsere Gasleitung die hinter den Schränken im Achterschiff verläuft ist ziemlich korodiert. 🫣

Am nächsten Tag erlaufen wir die beiden Molenfeuer und entdecken den angenehm schattigen Stadtpark für uns. Nach einem Mittagessen an Bord und einem erneuten Abstecher zum Strand genehmigen wir uns einen Aperitif und gehen anschliessend in einem von Luigi empfohlenen Restaurant lecker essen. Zuhause will ich unbedingt Spaghetti Assasina nachkochen…

Nachtrag: Luigi, den wir leider nicht persönlich getroffen haben (er macht Urlaub in Kroatien) möchte seine 20 Euro “Organisations-Gebühr” auf ein Konto in Litauen überwiesen haben. An manche Dinge werde ich mich nie gewöhnen, aber gut, dann halt nach Litauen…

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