Etappe 2025 – 16: Flaute auf dem Weg nach Lastovo: 24.5 sm

Am Sonntag herrscht dann wie vorhergesagt fast Flaute und wir motoren mit einem Zwischenstopp an der Tanke auf Korcula nach Lastovo. Während der Überfahrt steht durch die Unwetter der letzten Tage einiges an Schwell, die Seebeine sind aber schnell da und wir lauschen unterwegs den Wellen und der Musik im Cockpit. Am Pier in Skrivena Luka sind wir bei unserer Ankunft am Nachmittag das einzige auswärtige Boot. Einige Zeit nach uns legt eine Charteryacht, noch etwas später eine Segelyacht aus Italien an.

Annika badet, schnorchelt und angelt in der Bucht während die Ranger die Nationalparkgebühren kassieren. Unser Boot wir ausgelassen, wir haben bereits vorab online bezahlt, was den Rangern auch bekannt ist. Wir kochen an Bord und versuchen etwas früher zu Bett zu gehen.

Etappe 2025 – 15: Schokokuchen in Okuklje und Dead-Down-Wind nach Korcula: 29.2 sm

Nach dem von unserem Gastgeber zum Frühstückskaffee an Bord offerierten Schokokuchen und einem kurzen Schwumm durch die Bucht motorsegeln wir heute in sehr leichten Winden “Dead-Down-Wind” mit gesetztem Bullenstander nach Korcula. Hier wollen wir den für morgen angesagten Jugo ebenso aussitzen, wie die für den darauf folgenden Samstag angesagten Gewitter. An der Feuchtigkeit im Boot und den zunehmenden Winden merkt man bereits, dass der Herbst vor der Tür steht. Wir wollen einen windärmeren Tag für unsere rund 60 Meilen lange Etappe rüber nach Italien abwarten. Die Anspannung an Bord steigt ob unseres Vorhabens an…

Nach dem Anlegemanöver in Korcula machen wir einen Stadtbummel, verpflegen des Kind mit Erdbeereis und erstehen sogar ein Bordbasilikum, das (teilweise) in die Bruschetta zum Abendessen an Bord wandert. Bereits früh morgens ist der angekündigte Wind da. Wir kontrollieren die Leinen, kaufen eine Angelleine und ein Basecap für Annika und kaufen im gut sortierten Supermarkt allerlei Leckereien für die nächsten Tage ein.

Zurück an Bord wertet Annika Ihr Experiment aus: Sie hat auf der Fahrt hier her etwas Meerwasser in einem Glas gesammelt und in die Sonne gestellt. Die entstandenen Salzkristalle werden geerntet und gleich mit einer Salatgurke verkostet 😃

Beim nachmittäglichen Hafenkino sind wir froh, dass wir hier bei leichtem Wind und fast leerem Hafen angelegt haben. Es ist wirklich sehr eng in der Boxengasse. Unser Plan sieht aktuell vor bis Sonntag hier zu bleiben und uns dann nach Lastovo zu verholen bevor wir am Montag bei Leichtwind rüber nach Italien wollen.

Zunächst jedoch geht es nachmittags zum Strand bevor abends das von uns ausgewählte leider nur mittelmäßige Restaurant während eines ersten heftigen Gewitters geflutet wird. Auch nachts regnet und donnert es immer mal wieder und wir schlafen schlecht.

Am Samstag wechseln sich trockene Abschnitte mit Gewitterschauern und böigem Wind ab. Wir kaufen beim uns bereits bekannten Fischhändler Fisch fürs Abendessen und buchen ein Ticket für den Lastovo Nationalpark am Sonntag. Am Nachmittag verbauen wir die mitgebrachte Vergaserdichtung in unserem Aussenboardmotor und Annika testet fleissig (aber letztlich erfolglos) Ihre neue Angelausrüstung,

Etappe 2025 – 14: Kajakfahrer vor dem Bug und Champagnersegeln von Dubrovnik nach Okuklje: 20.1 sm

Wie gestern legt auch heute Tatjana aus unserem Ausgangshafen ab und wir motoren einige Zeit durch die vorgelagerte Inselwelt vor Dubrovnik. Als wir später zwischen Lopud und Sipan motorsegeln meint leider eine Gruppe Kajakfahrer vor unseren Bug paddeln zu müssen. Wir nehmen Gas weg, ändern Kurs und steuern durch ein etwa 50m breite Lücke zu 3 langsameren Kajakern. Leider werden wir dabei vom Guide beschimpft wir könnten nicht so durch seine Gruppe fahren. Ich keife zurück. Soll er seiner Gruppe bitte beibringen, dass man nicht vor Boote paddelt…

Auf dem offeneren Meer haben wir anschliessend entgegen der Vorhersage sogar Wind und erleben bei 10-14 Knoten wunderschönes Am-Wind-Segeln in Richtung Mljet.

Als wir in die Abdeckung der Insel kommen flaut der Wind ab und wir motoren das letzte Stück in die Bucht, wo wir vom Inhaber der Konoba Lampallo wie bei unserem letzten Besuch mit frisch gebackenem Kuchen herzlich empfangen werden.

Nachdem wir ein Stück angesaugtes Plastiktüte aus der Toilettenpumpe gefriemelt haben, schnorcheln wir durch die Bucht und lauschen dem idyllischen Zirpen der Grillen bevor der Abend bei gegrilltem Fisch in der Konoba ausklingt.

Etappe 2025 – 13: Es geht weiter: Sightseeing in Dubrovnik: 12.1 sm

Nachdem wir am Sonntag Nachmittag wieder in Dubrovnik gelandet sind, geht das Anschlagen von Bimini, Sprayhood und Solarzellen routiniert von der Hand. Am Montag verproviantieren in den überteuerten lokalen Supermärkten und bunkern überwiegend Wasser und andere Getränke und essen im empfehlenswerten Restaurant Maskeron zu Abend. Am Dienstag entscheiden wir uns für eine erste kurze Ausfahrt um die Stadt herum um den Ausblick auf Stadtmauer und alten Hafen zu geniessen, bevor wir nach 12.1 sm und leichten Winden wieder an unserem Liegeplatz festmachen.

Nachdem wir uns etwas frisch gemacht haben, fahren wir mit dem Bus in die Altstadt um das Spektakel noch ein letztes Mal von Land aus zu genießen.

Nach einem spontanen Besuch eines Wasserballspiels mit beeindruckendem Fankulisse die fast an ein Fussballstadion erinnert lassen wir den Abend in der Klippenbar Bard ausklingen bevor wir uns auf Zanzibar Pasta mit Bootsauce (O-Ton Annika) gönnen. Morgen wollen wir hier endgültig in Richtung Okuklje auf Mljet ablegen.

Etappe 2025 – 12: Vratnicki – Marina Frapa Dubrovnik 16 sm, schmurgelnde Batterien und ein kranker Skipper 😕

In fast vollständiger Flaute motoren wir nach Dubrovnik. Die ereignislose Motoretappe wird kurz vor dem Festmachen nochmal spannend, als Annika fragt was denn unter Deck so komisch riecht. Die Batterien die bereits die letzten beiden Nächte ohne Landstrom nicht mehr so wirklich super funktioniert haben kochen. Solarzellen und Lichtmaschine versuchen sie aufzuladen. 

Auch ich fühle mich auf den letzten Metern der Etappe ziemlich matt.

Nach dem Anlegen wird gemessen: Auch der Skipper ist zu warm: 38.2 Grad (was deutlich kühler als die Batterien sein dürfte).

 Statt einer lange erwarteten Dusche bauen wir also erstmal unsere Verbraucherbatteriebank aus und wuchten sie auf den Steg.

Nach der Anmeldung an der Rezeption und dem Ausmessen der Batterien machen sich Annika und Tati auf den Weg zu einem empfohlenen Shop. Ich ruhe mich unter Deck aus.

Am nächsten Tag geht es mir bereits etwas besser und wir organisieren neue Batterien die wir auch gleich im Boot verbauen.

Am darauffolgenden Tag erkunden wir die Altstadt und machen das Boot klar um es bis Ende August hier auf uns warten zu lassen. Nach einer kurzen Nacht bringt uns ein Taxi um 4 Uhr morgens zum Flughafen…

Etappe 2025 – 11: Sobra – Vratnicki, 9 sm, eine Boje am Südzipfel von Mljet und kaputte Verbraucherbatterien

Trotz vorhergesagten Schwachwinden können wir auf dem neun Seemeilen langen Weg an die Südspitze der Insel Mljet heute tatsächlich nochmal etwas (am Wind) segeln. In diesem Urlaub konnten wir tatsächlich gefühlt soviel segeln wie noch nie. Der Motor lief dann allerdings trotzdem, das Aufladen meines Handys als ich gestern ins Bett bin war wohl zu viel und hat unseren (7 Jahre alten) Verbraucherbatterien wohl den Rest gegeben, Kühlschrank ist nicht. Wie lange das Ankerlicht brennt werden wir sehen. Kurze Zeit nach dem Aufladen über unseren Dieselmotor ist die Spannung jedenfalls mit 11 Volt wieder im Keller.

Für die Nacht liegen wir an einer von nur zwei nicht zu einem Restaurant gehörenden Bojen zwischen der Insel Mljet und zweier vorgelagerter von zahlreichen Möwen besiedelter Felsen. Da für die Nacht Flaute vorhergesagt ist, akzeptiere ich sogar dass die Boje für meinen Geschmack arg nah an der Küste verankert ist.

Morgen steht dann die letzte Etappe unseres “Pfingsturlaubs” an, mit der wir unser Etappenziel Dubrovnik erreichen wollen und entweder noch in diesem, spätestens aber im nächsten Urlaub neue Batterien besorgen wollen.

Etappe 2025 – 10: Mljet (Okuklje) – Luka Sobra

Nach einem kurzen Downwind Sail nach Sobra machen wir an einem Steg vor einer Konoba in Sobra fest. Hier gibt es zwar weder Strom noch Wasser dafür zahlen wir im Minimarkt vor Ort 15,- Euro für 4 Dose. Cola und 3 Eis am Stiel 🤪. Immerhin essen wie hier für unschlagbare 41.50 € zu abend. Auch, weil ein Charterboot neben uns bei Fallböen in der Bucht an der Kaimauer schabt und Tatjana Mitleid mit der Crew hat, die nicht an Bord ist. Wir leihen einen unserer Fender und verhindern größere Schäden am Gelcoat. Die erste Runde unserer Getränke wird so netterweise von der spanischen Crew übernommen. Der Wind soll über die nächsten Tage weiter abnehmen und wir wollen morgen im äußersten Süden nochmal an eine Boje, bevor wir nach Dubrovnik fahren um Zanzibar dort bis zu unserer Rückkehr im August zwischenzuparken…

Etappe 2025 – 9: Sipanska Luka – Mljet (Okuklje), 15.9 Seemeilen mit unangenehmen Wellen von der Seite und ein Tankstopp

Nach einer Nacht an Stadtpier von Sipanska Luka die mit 70,-€ zu Buche schlug, legen wir durch Eindampfen in die luvseitige Achterleine bei böigem Wind ab und rollen mit Wind direkt von hinten bald darauf die Genua aus. Tatjana ist heute etwas zerknautscht, eine Mischung aus zu viel Sonne am Vortag und einer Erkältung sorgen für Fieber bei der Bordfrau.

Da uns die gestrige Etappe gegen den Wind doch sehr an den Otranto Kanal erinnert hat, und wir den Verbrauch unseres neuen Motors noch nicht kennen, wollen wir heute die einzige Tankstelle der Gegend (von unserem Urlaubsziel Dubrovnik abgesehen) auf Mljet anlaufen. Anschliessend wollen wir in Okuklje zum ersten Mal an einem Restaurantpier festmachen.

Leider ist es mit dem entspannten Tag mit raumem Wind vorbei als wir aus der vorgelagerten Inselwelt in Richtung Mljet abbiegen. 1.5m hohe Wellen von der Seite lassen die Bordfrau unter Deck verschwinden und das Kind aufgrund von vom Salontisch fliegenden Malsachen aufschreien. Ich schalte den Motor wieder zu, damit des Gewackel wenigstens bald wieder vorbei ist.

An der Tankstelle legen wir zu zweit an. Der Tankwart möchte wohl nicht helfen. Gross weist ein Schild darauf hin, dass es sich um “Self Service” handelt. Nach erfolgreichem Tankvorgang motoren wir eine halbe Stunde weiter zum Restaurantpier. Dieser liegt sehr geschützt. Während draussen fast 20 Knoten pusten weht hier kaum ein Lüftchen. Perfekt! Wir verständigen uns mit dem Stegbesitzer mit Händen und Füssen, bestellen das Abendessen vor und bekommen zum Anleger sogar selbstgemachten Kuchen gereicht…

Zum Abendessen gibt es leckeren Fisch von Holzfeuer und Pommes für Annika.

Nach einer ruhigen Nacht bekommen wir zum Frühstückskaffee erneut selbstgebackenen Kuchen gereicht und fühlen uns auch sonst hier sehr willkommen.

Etappe 2025 – 8: Mlet – Sipanska Luka 22.4 Seemeilen gegenan, frittierte Fische und eine badende Katze

Kurz nach acht lichten wir nach einer ruhigen Nacht den Anker und machen uns unter Motor auf den Weg nach Šipanska Luka – mit 16 Knoten Wind direkt auf die Nase. Uns kommen zahlreiche Segelboote mit raumem Wind entgegen, vermutlich eine Flottille aus Dubrovnik. Trotz Fleece und Softshell-Jacke friere ich – und das bei Südostwind.

In Šipanska Luka legen wir bei Seitenwind als einziges Boot am Stadtpier an.

Anschließend widmen wir uns unserem Außenborder, der leider nicht anspringen will. Wir reinigen den Vergaser und stellen dabei fest, dass die wichtigste Dichtung fehlt – natürlich genau die, die beim Ausbau leicht kaputtgeht. Ausgedehnte Dinghy-Touren müssen also vorerst warten.

Während ich an Bord das Abendessen vorbereite, gehen die beiden Mädels baden – trotz der Tatsache, dass Tatjana heute wohl schon zu viel Sonne abbekommen hat. Sie fühlt sich nicht besonders wohl und ist deutlich gerötet.

Zum Aperitif gibt es „small fried fish“ vom Restaurant direkt hinter unserem Heck – freundlicherweise direkt ins Cockpit auf den Teller serviert.

Als Annika eigentlich schon ins Bett soll, kommen zwei deutschsprachige Männer vorbei. Wir unterhalten uns über ihr Projekt, auf der Insel ein Hotel und mehrere Häuser zu sanieren. Plötzlich fällt eine Katze vom kleinen Kreuzfahrtschiff, das am Pier liegt, ins Wasser – und schreit jämmerlich. Die Crew unternimmt einen halbherzigen Rettungsversuch. Schließlich fasst sich einer unserer Gesprächspartner ein Herz, zieht sein T-Shirt aus und schwimmt zur Katze, um sie zu retten. Als er wieder vor unserem Boot auftaucht, streicht die klatschnasse Katze dankbar um seine Beine.

Das Kind kommt jedenfalls mal wieder später ins Bett. 🤷‍♂️

Etappe 2025 – 7: Korcula – Mlet, 16.7 Seemeilen und die erste Nacht vor Anker ohne Ankerwache

Nach unserem zweitägigen Zwischenstop in Korcula und einem perfekten Ablegemanöver bei Seitenwind motoren wir heute in sehr leichten Süd-Ost Winden unter Autopilot in Richtung Süd-Ost. Da die Windvorhersage für heute Nacht Flaute vorhersagt, wollen wir in Polace im Nationalpark ankern. Auch hier waren wir vor etlichen Jahren bereits im Rahmen einer Flotille.

 Nach einer recht ereignislosen Motorfahrt erreichen wir die Ankerbucht und lassen den Anker in etwa 10m Wassertiefe fallen. Sicherheitshalber lassen wir fast 50m Kette raus und setzen einen Ankeralarm. Wir wollen heute Nacht keine Ankerwache halten, sprich beide (gleichzeitig) schlafen. Eine Premiere! Das Boot mehrere Stunden alleine zu lassen um z. B. an Land ein Fahrrad zu mieten um den Nationalpark zu erkunden traue ich mich trotzdem nicht.

Die Ranger der Nationalparks fahren einige male durch die Bucht. Zu uns kommen sie aus unerfindlichen Gründen nicht, um die Nationalpark-Gebühr zu kassieren. Auch gut, dann reinvestieren wir das gesparte Geld in ein Abendessen.

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