Etappe 14: Chiavari – Portovenere (31.9 sm)

Da die geplante Tagesetappe recht lang war, habe ich bereits am Vorabend die Bilgen gecheckt, und siehe da: Wasser im Boot! 😲 Sch…! Kurz probiert, nur eine leichte Salznote, ich halte es für Süßwasser, immerhin. Das hatten wir schon einmal in St. Maxime und hatten damals eine Quelle „im Dunstkreis“ des hinteren Wassertanks ausgemacht. Unsere Vermutung war, dass das Wasser in der Bilge auftritt, wenn der hintere Tank überfüllt wird. In Genua hatte nun leider ich (statt sonst immer Tatjana) den hinteren Tank vor der Abfahrt (randvoll) gefüllt.

Nachdem wir also morgens vor der Abfahrt ca 9l Wasser aus der Bilge gewischt haben, waren es Abends wieder 8l. Unser Boot hat die tolle Eigenschaft, dass die Bohrungen, die die Wrangen mit den Bilgen verbinden nicht wirklich am tiefsten Punkt sind, und so „rüttelt“ sich bei vorhandenem Wasser in der Bilge das Wasser in den Zwischenräumen der Wrangen nach und nach in die Bilge.

Allerdings gab es abends vor dem hinteren Tank (nahe der Pumpe) nun keine Pfütze mehr, da wir die Wasserpumpe tagsüber nur bei Bedarf ein- und anschließend sofort wieder ausgeschaltet hatten. Wir erinnerten uns auch, dass die Wasserpumpe zuletzt ungewöhnlich lange lief um den Leitungsdruck aufzubauen. Ich hatte das auf Luft im System geschoben, es könnte sich aber natürlich ebensogut um ein Leck handeln.

Nach dem Trockenlegen sind wir noch vor 8 Uhr aufgebrochen und konnten tatsächlich kurz nach dem Ablegen den Motor ausschalten und sind mit knapp 6 Knoten Richtung Südost gesegelt. Herrlich! So stelle ich mir Elternzeit unter Segeln vor! Doch leider hielten die Traumbedingungen nur für ca 30 min an, danach dreht der Wind wie angekündigt auf SO und schlief fast vollständig ein.

Wir motorten also entlang des als „Cinque terre“ bekannten Küstenstreifen Liguriens durch den entsprechenden Nationalpark,

bevor wie die sehr flache Durchfahrt zwischen Portovenere und der vorgelagerten Isola Palmaria die mir mit einer angegebenen Mindesttiefe von 2,4 m doch einige Schweissperlen auf die Stirn trieb (unser Tiefgang beträgt 1,85 m). Es hat aber alles gepasst und so liegen wir hier nun am rollendsten Schwimmsteg aller Zeiten (und das für 60,- Euro am Tag, Toiletten und Duschen gibt es am Steg selbst nicht, sondern nur am rund 5 Minuten entfernten Hafen) auch bekannt als Pontile Ignazio:

Was uns auch ein wenig schockiert (und sich in Genua bereits andeutete): Deutsche scheinen in Italien nicht sehr beliebt zu sein. Trotz Babybonus ernten wir viele kritische Blicke und die uns sonst bekannte Hilfsbereitschaft unter Seglern fällt hier ziemlich einseitig aus. Zumindest in Ligurien scheinen Italiener Deutschen gegenüber eher abgeneigt, selbst dann, wenn sie direkt vom Tourismus leben. Es bleibt zu hoffen, dass das in der Toskana anders ist…

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