Etappe 27: Rom – Anzio (29.8 sm)

Nachdem wir heute morgen in Rom abgelegt hatten, habe ich die Genua ausgerollt und gewartet, bis die Wassertiefe für mein Dafürhalten gross genug war, um bei ablandigem Wind in den selben Richtung Küste zu fahren um auch das Gross zu setzen. Trotz idealer Segelbedingungen von 10-12 Knoten Wind aus Ost haben wir dabei ein Reff ins Gross gebunden und der Motor tuckerte dauerhaft eingekuppelt mit. Tatjana hatte Angst vor eventuellen Herbststürmen und Gewittern (der italienische Wetterdienst warnt meiner bisherigen Erfahrung nach oft und grosszügig vor Gewittern, die dann meist nicht kommen, an Bord aber immerhin für ein ungutes Gefühl sorgen).

Gepaart mit der Beschreibung im Hafenhandbuch, dass der (heutige Ziel-) Hafen von Anzio bei Sturm aus Süd nicht anfahrbar ist, sorgte dies bei der grossen Borddame für eine etwas blassere Gesichtsfarbe als üblich. Also erstes Reff und zu Ihrer Beruhigung habe ich die Rettungsweste angelegt, einer muss nach den gut 27 Meilen, die wir heute vor uns haben ja anlegen können, ich sollte also nicht über Bord gehen…

Zanzibar liegt währenddessen super balanciert am Ruder. Man kann das Steuer sogar los lassen und Sie hält Kurs.

So motorsegelten wir den Tag in südöstlicher Richtung dem Stiefel entlang. Erstes Highlight des Tages war dabei ein Düsenflugzeug, dass in der Nähe des Militärflughafens Mario De Bernardi seine Kunststücke wie Loopings etc. zum Besten gab.

Das nächste Highlight der besonderen Art war zweifellos die nervenaufreibende Hafeneinfahrt. Da der Hafen stark zum Versanden neigt, funkt man die Küstenwache an, die einem entsprechend des eigenen Tiefgangs eine Fahrrinne in den Hafen zuweist (In unserem Fall “in 30m Abstand zum Backbord Leuchtfeuer der Hafeneinfahrt”). Da diese Fahrrinne in einem Sperrgebiet lag, hatte ich leichte Skrupel dieser Anweisung zu folgen und es wurden eher 100m Abstand. Glücklicherweise hatte ich mir die AIS Wegpunkte eines vor uns in den Hafen einfahrenden (größeren) Seglers gespeichert und so liegen wir nun, nach anschliessendem Funken mit den Marineros im Hafen von Anzio in dem ein nicht unerheblicher Schwell steht. Fühlt sich fast wie Ankern an 😅.

Die Ausfahrt dürfte unproblematisch werden, denn nun haben wir ja unseren eignen Track den wir in umgekehrter Richtung erneut abfahren können.

Wetterbedingt planen wir 5 Nächte hier zu verbringen und zum Beispiel die Ruinen von Neros Villa und seinem Hafen zu besichtigen.

Es wird eindeutig Herbst…

Gerne würden wir auf unserem Trip noch zur Insel Ponza, allerdings bereitet mir das auf dem Weg dorthin als Zwischenstop angedachte San Felice Circeo etwas Kopfzerbrechen. Auch dort neigt der Hafen zum Versanden und der maximal zulässige Tiefgang für die Einfahrt beträgt 2m (wir haben 1,85m)… Mal sehen, welche Erkenntnisse ein Anruf dort bringt.

Solange also erst mal auf zur Besichtigung von Neros Ruinen:

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