Etappe 2020-6: Neapel – Sorrento (15 sm)
Da die heutige Etappe von Neapel nach Sorrent mit knapp 15 Seemeilen recht kurz war, haben wir uns zu Beginn beim vorherschenden leichten Wind aus Süd entschieden auf den Einsatz des Motors komplett zu verzichten und sind mit 3 Knoten und himmlischer Ruhe an Bord unter Genua unserem heutigen Etappenziel am anderen Ende des Golf von Neapel entgegen gesegelt. Das Grosssegel wollen wir erst nach dem Ersatz der schwergängigen Reffleinen nutzen und sind bis dahin mit reduzierter Segelfläche unterwegs. Trotzdem blieben die Fender hängen. Hätte mir das mal einer erzählt bevor ich Papa wurde. Unmöglich: Unter Segeln mit hängenden Fendern. Tststs…
Bei einem SOG von nur noch 1.5 Knoten war die Geduld des Skipper nach etwa einer halben Stunde jedoch erschöpft und der Motor wurde wieder eingekuppelt, was uns zu einer Geschwindigkeit von rund 3.5 Knoten verhalf.
Trotzdem gibt es von unterwegs Erfreuliches zu berichten: Die Mastkletteraktion in Ischia scheint zusammen mit einem kurzen Gewitter gestern Abend tatsächlich Erfolg gehabt zu haben. Jedenfalls funktioniert unsere elektronische Windrichtungsanzeige seit heute morgen wieder.
Gegen Ende der Etappe konnten wir dem Motor erneut eine Pause gönnen und unter Genua wieder etwas segeln
Nach der Besichtigung des malerischen Städtchens Sorrent, wollen wir von dort, falls möglich morgen einen Abstecher zur Insel Capri machen, bevor wir die Amalfiküste erkunden. Anschliessend sollen uns einige längere Etappen weiter nach Süden, nach Kalabrien und den bereits zu Sizilien gehörenden Liparischen Inseln bringen.
In beiden Regionen muss man sich in Zeiten von Corona voranmelden. Ich bin gespannt, ob wir mit den (natürlich) italienischen Formularen zurecht kommen und ob jemand diese dann auch sehen will. Unsere bei der Einreise nach Italien ausgefüllte Selbstdeklaration wollte am Grenzübergang in Como nämlich niemand sehen und auch sonst scheinen die Coronaregeln im Süden Italiens meist eher locker ausgelegt.