Etappe 2020-14: Marina di Palmi – Milazzo (32 sm)

Nachdem wir am Vorabend bei schlechtem WLAN mit der Konfiguration der sizilianischen COVID-19 App fast verzweifelten, geht es heute zur Stippvisite auf die grösste Insel Italiens.

Als der anfängliche Wind aus der Straße von Messina eingeschlafen ist, rollen wir die Genua ein und sehen in einiger Entfernung erneut ein paar Delfine. Kurz danach kreuzt ein US-Marineschiff, das in die Straße von Messina einbiegt unseren Kurs. Der dichte Verkehr vor der Einfahrt zu dieser wichtigen Meerenge verlangt ein waches Auge und regelmässige Kontrollblicke auf die AIS Ziele der näheren Umgebung. Jedenfalls bin ich froh, als wir die Einfahrt passiert haben und ich mich dem Rührei zum Frühstück widmen kann.

Im weiteren Verlauf der Etappe wechseln sich zunächst Motorsegel- und reine Motorabschnitte bei leichten Winden ab.

Rund 8 Seemeilen vor dem Zielhafen überzeugt mich meine Frau auch das Gross zu setzen und den Motor auszuschalten. Wir dümpeln darauf hin mit 2 bis 3 Knoten und jetzt achterlichen Winden unserem Ziel entgegen.

Nachdem wir einer rund 30 Knoten schnellen Tragflächen-Fähre an der Hafeneinfahrt den Vortritt liessen, legen wir mit freundlicher Dinghyunterstützung in Milazzo im südlichsten Hafen dieses Jahres an und werden sehr nett empfangen.

Wenigstens mit einem unserer Handys haben wir es am Abend geschafft, uns ordnungsgemäss per App auf Sizilien anzumelden. Die App scheint (zumindest auf dem iPhone) nicht sehr stabil zu laufen und das Prozedere dauert ewig. Naja, jetzt ist es geschafft. Irgendwie beschleicht mich aber das Gefühl, dass sich (wieder einmal) niemand für unsere Einhaltung der Corona Massnahmen interessiert. Mit unseren Masken, die wir aufgrund zuletzt, stark gestiegener Fallzahlen hier häufiger tragen, fallen wir sofort als Touristen auf. Die Einheimischen umarmen sich auf der Straße genauso, wie wir es vom letzten Jahr kennen. Abstand? Fehlanzeige!

Da wir vor unserer ersten Nacht vor Anker etwas unsicher sind und für den kommenden Tag (und die Nacht) mehr Wind angesagt ist, als uns lieb ist, beschliessen wir noch abzuwarten und einen weiteren Tag in Milazzo zu verbringen. Wieder müssen wir deshalb auf einen Liegeplatz drei Plätze weiter umparken. Diesmal ist das aber aufgrund unserer spontanen Planänderung natürlich völlig ok. Hier hatten wir schliesslich ursprünglich nur für eine Nacht reserviert. Man lässt uns alle Zeit der Welt für die Vorbereitungen und beim Ablegen werden die einzelnen Leinen auf mein Kommando hin gelöst und uns beim Verholen in die neue Box geholfen. So stelle ich mir das vor.

Nachdem ich bei einem gut sortierten Shipchandler hier auch endlich die gewünschten Reffleinen bekommen konnte, habe ich diese Mittags getauscht, bevor Tatjana zum Supermarkt und ich zur Autotankstelle pilgere (dank Shipchandler diesmal immerhin mit 20l Kanister).

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