Einhand nach Malta – Vorbereitungen auf die Einreise-Prozedur und dann das: Hafensperrung
Wie bereits erwähnt, standen mir zwei der unzähligen potentiell in Malta zur Auswahl stehenden Marinas bereits vor dem eigentlichen Trip mit Rat und Tat zur Seite und beantworteten meine zahlreichen eMails mit Fragen zu den Einreisebestimmungen, benötigten Dokumenten, Formularen und vieles mehr.
Ich hatte mir im Vorfeld die Marina di Valletta (unter anderem wegen der Nähe zu der mich besonders interessierenden Altstadt Vallettas) und die Grand Harbour Marina ausgekuckt und beide einfach mal angeschrieben. Lustige Anekdote zwischendurch: Ich habe mich unter anderem auch deshalb für genau diese Marinas entschieden, weil beide einen (englischen) Namen tragen, den ich mir zutraue auch müde und/oder gestresst am Funkgerät noch fehlerfrei aussprechen zu können. Das wäre zum Beispiel bei der Msida & Ta’Xbiex Marina nicht unbedingt der Fall gewesen 😉
Vorallem die Grand Harbour Marina beeindruckte mich immer wieder mit kurzen Antwortzeiten und sehr hilfreichen Tipps zu meinem geplanten Trip. Ein Dinghy das beim Einparken hilft, soll hier ebenfalls kein Problem sein. Das klingt vielversprechend.
Nach der Vorbereitung des Bootes in Marina di Ragusa muss ich mich im Detail um folgende Formalitäten kümmern:
Per eMail muss ich 24h vor meiner geplanten Abfahrt nach Malta den so genannten „Port Medic“ kontaktieren, ihm mein Impfzertifikat (das befreit mich von der PCR Testpflicht bei der Einreise), meine Crewliste (die ist übersichtlich) und das „Maritime declaration of health“ Formular zusenden. Er wird mir dann (so hoffe ich) die Freigabe zur Einreise nach Malta erteilen, ohne die ich keinesfalls in die Hoheitsgewässer Maltas einlaufen darf.
Ganz schön strikte Bedingungen für eine Reise innerhalb von EU und Schengenraum, aber Corona sorgt wohl auch hier aktuell für eine höhere Komplexität und mehr Papierkram als sonst. Sobald ich die Freigabe zur Einreise dann habe, darf ich ablegen um 12 sm vor der maltesischen Küste „Valletta Port Control“ per Funk über mein Einlaufen in die Hoheitsgewässer zu informieren. Erneuter Funkkontakt soll dann an einer bestimmten Fahrwassertonne etwa 1 Seemeile vor dem Hafen erfolgen. Das alles wirkt sehr bürokratisch, aber einhand auf Sizilien (z.B. nach Licata) zu segeln wäre ja auch irgendwie langweilig gewesen. Wer Abenteuer sucht, bekommt auch Abenteuer 😉
Doch das Abenteuer wird noch grösser/spannender: Am Samstag den 25.09. kommt abends die Hiobsbotschaft (ausschliesslich auf italienisch) per eMail: Der Hafen informiert über Baggerarbeiten in der Hafeneinfahrt und eine damit einhergehende Sperrung zwischen dem 27.09. und dem 11.10.2021. Ich kann es nicht glauben: Ausgerechnet in unseren Herbstferien! Können die das nicht im Winter machen? Sofort kommen Bedenken auf, ob die Arbeiten wohl termingerecht abgeschlossen werden. Falls sich irgendetwas verzögert, sitze ich in Marina di Ragusa und kann den Hafen nicht verlassen…
Malta steht wohl auch diesmal auf wackligen Füßen.
Seit heute ist ein rund 9 Kilo schweres Ersatz- und Kleinteilepaket auf dem Weg nach Marina di Ragusa. Erstens muss ich so weniger schleppen, zweitens, ist es immer etwas unsicher, wie gut brennbare/giftige Flüssigkeiten (Dieselzusatz), Gelcoat, Spachtelmasse, Farben und Sprühdosen bei der Kontrolle des Aufgabegepäcks ankommen (im Handgepäck sind sie ohnehin tabu). Im Zweifel werden sie auch aus dem Aufgabegepäck entfernt, vernichtet und die Tasche darf erst danach ihre Reise zum Zielflughafen fortsetzen.
Das kann man komfortabler haben. Ich habe heute also dem DHL Schalter einen kurzen Besuch abgestattet. Geplante Laufzeit: 3 Werktage. Ich bin gespannt, ob das auch für die Inseln gilt, oder ob ich vielleicht doch vor dem Paket auf Sizilien ankomme. Allzu lange wollten weder ich noch die Marina das Paket herumstehen lassen…
Von den Baggerarbeiten gibt es unterdessen keine Neuigkeiten. No news is good news. So hoffe ich zumindest. Im Zweifel habe ich viel Zeit um in Italien auf ein eventuell verspätet eintrudelndes Paket zu warten 😉