Schon wieder eine Werft zum Kopfschütteln

Wie ich bei Instagram ja fast schon überschwänglich verkündet hatte, wurde Zanzibar von der Werft auf Sizilien inzwischen ausgekrant, um die geplanten Arbeiten in Angriff zu nehmen (Saildrive-Manschetten, Ruderlager, Antifouling und Anoden). Aufgrund des Wetters und eines (wie auch immer gearteten) „Notfalls“ steht Zanzibar nun mit einer verkraftbaren Verspätung von 2 Tagen auf dem Werftgelände an Land. Leider klappte es seither dann doch wieder einmal nicht ganz so reibungslos wie erhofft: Die Werft rief an, um sich zu erkundigen, wo denn die Ruderlager seien, die man tauschen solle?

Ich war verwirrt und erklärte, dass diese doch wohl im Heck des Bootes an der Ruderwelle zu finden sein müssten. Die Werft aber meinte etwas anderes, nämlich wo im Boot ich denn die notwendigen Ersatzteile verstaut hätte, die man einbauen solle. Ich erklärte (immerhin einem passabel englischsprechenden Werftmitarbeiter), dass die Werft die entsprechenden Teile eigentlich hätte beschaffen sollen und das ich davon ausging, dass meine Anzahlung unter anderem dafür verwendet wird.

Nun denn, man wollte sehen, wo man die entsprechenden Teile nun kurzfristig herbekommt und sich dann wieder melden. Tat man natürlich nicht.

Als ich einige Tage später per eMail nachfragte, wurde mir vielsagend mitgeteilt, die Arbeiten seien auf einem guten Weg und man sei zuversichtlich, Zanzibar am 21. Februar wieder einkranen zu können. Ich hoffte sehr, dass das klappt. In weiser Voraussicht hatte zwar zwischen dem Werftaufenthalt und dem geplanten Einhandtraining Ende März einen Zeitpuffer für etwaige Verzögerungen eingeplant, aber so ganz entspannt war ich nun nicht mehr.

Als ich einige Tage später erneut nachfragte, hiess es, man käme gut voran, der zuständige Mechaniker sei nun aber leider krank und niemand sonst könne Saildrive und Ruder wieder einbauen oder das streichen des Antifoulings übernehmen (vorallem der letzte Punkt sorgt auf meiner Seite doch für Falten auf der Stirn). Nächste Woche solle es aber ganz bestimmt klappen…

Glücklicherweise fand der Saildrive dann doch noch den Weg zurück ins Boot und ausser dem Tausch der Saildrivemembran wurde (wie besprochen) auch der angerostete Metallring geschliffen und neu lackiert. Ein Lichtblick, wie schön!

In Bezug auf das Ruderlager teilte man mir mit, man hätte die Teile geprüft, sie seien noch in Ordnung 🤨. Man hätte daher nur die obere Abschlussmutter getauscht (im Bild schwarz). Ein Schelm, wer das Urteil über den Zustand des Ruderlagers mit der Ersatzteilsituation von oben in Verbindung bringt. Nun denn, ich hoffe inzwischen, dass durch den Tausch der Mutter, die Undichtigkeit am oberen Ruderlager der Vergangenheit angehört. Darüber war nach Annikas Badeorgien im Cockpit oder einfach bei Regen oder beim Boot waschen immer etwas Wasser in die Motorbilge gesickert. Vermutlich war dies der Grund für den Rost am Metallring des Saildrives.

Ich hoffe nun also, dass auch das Ruder bald wieder eingebaut wird und die „einfacheren“ Arbeiten „Antifouling“ und „Anoden“ nicht für weitere Verzögerungen sorgen. Der weitere Plan sieht vor, dass ich im März also wie angekündigt alleine mit einem Coach zum Boot fliege um Einhandhafenmanöver zu trainieren.

Der nächste Familienbesuch an Bord soll dann vor Pfingsten folgen. Dann soll es für uns von Südsizilien nach einem eventuellen Abstecher hinüber nach Malta in die Adria gehen. Ich bin mir dabei noch nicht ganz so sicher, ob ich meiner Familie mit der bisher angedachten Route, nicht vielleicht doch etwas viel zumute. Immerhin stehen in nur 2 Wochen rund 430 Seemeilen auf dem Plan. Abbrechen wird unterwegs kaum möglich sein. Wir haben den Rückflug aus Brindisi ebenso wie den Hafenplatz auf dem Zanzibar dann bis Mitte Juli stehen soll nämlich bereits gebucht. Im Zweifel heisst es da wohl „Augen zu und durch“.

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