Etappe 2022 – 15: Pescara – San Benedetto del Tronto 36.2 sm – Nordseefeeling im Mittelmeer

Um 7 Uhr lege ich bei ablandigem Wind ab und wir setzen bereits kurz vor dem Hafen die Genua. Unser Optimismus wird zwar mit dem Besuch zweier Delfine belohnt, doch mit Segeln ist nicht viel: Sobald wir uns etwas vom Land entfernen, schläft der Wind wieder ein. Wir motoren um die Gasplattform Fratello Nord herum. Zusammen mit der niedrigen Wassertiefe erinnert mich das Bild heute fast ein wenig an die Nordsee. Von den sommerlichen Temperaturen abgesehen natürlich 😉.

Unter Deck hat es 30 Grad. Trotzdem backen wir unterwegs ein Brot. Leider mag der Autopilot heute gar nicht und wir müssen von Hand steuern. Der Zahnriemen hat wohl in den letzten Tagen wohl doch zu viele Zähnchen verloren.

Zwei Meilen vor der erneut sehr flachen Hafeneinfahrt von San Benedetto legen wir einen (sehr) kurzen Badestopp ein. Unbedingt wollen wir uns abkühlen, doch am Himmel türmen sich bereits wieder  Gewitterwolken auf, die den Skipper leicht beunruhigen und keine entspannte Badestimmung aufkommen lassen. 

Als wir kurze Zeit später am Steg des örtlichen Yachtclubs liegen, donnert es und wir warten mit unserer Erkundungstour durch die Stadt bis nach dem Gewitter.

In San Benedetto del Tronto wollen wir zwei Nächte bleiben. Zum Einen, weil für morgen (Samstag) mehr Wind und Regen angesagt ist, zum anderen wollen wir natürlich die südlichste Stadt der Region Marken in der traditionell das Radrennen Tirreno – Adriatico endet gerne erkunden.

Bereits am Ankunftstag erkunden wir die Fussgängerzone des Ortes, der sich für uns schon wie die südlichsten Stadt Norditaliens anfühlt. Am nächsten Morgen beginnen wir den Tag mit Kaffee und süßen Teilchen in einem nahen Kaffee bevor wir mit der Sackkarre neues Trinkwasser in Flaschen bunkern. Um die Mittagszeit zieht der Himmel zu und das nächste Gewitter folgt. Gut, dass wir einen Hafentag einlegen und nicht auf See unterwegs sind. Alles richtig geplant 😄.

Nachmittags vergnügen sich Frau und Tochter am Strand während ich mich um den tropfenden Wasserhahn in der Pantry kümmere. Annika macht inzwischen deutliche Fortschritte beim „Schwimmen“ mit Schwimmflügeln. Der Schwimmkurs zu Hause scheint seine Wirkung zu entfalten 😅. Anschliessend brechen wir erneut in die Stadt auf, um in einer netten kleinen Osteria zu Abend zu essen.

Als wir im Dunkeln abends gerade über die Gangway aufs Boot balancieren, verirrt sich ein aus dem Wasser springender Fisch auf unsere Badeplattform. Er zappelt wie wild hin und her und schafft es schließlich zurück ins Hafenbecken. Was für ein Schreck (für mich und den Fisch).

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