Nach der ersten Enttäuschung darüber nicht abgelegt zu haben, geniesse ich es einige Tage mit meiner am Mittwoch angereisten Familie zu verbringen. Zum ersten mal seit der Geburt unserer Tochter war ich fünf Tage von ihr und meiner Frau getrennt. Ein ungewohntes Gefühl.
Wir verbringen die Tage am Strand und machen Ausflüge mit einem Mietwagen bzw. Leihfahrrädern. Der für Marina di Ragusa namensgebende Ort Ragusa, der etwas im Hinterland liegt, ist durchaus sehenswert. Ebenso, wie die jeweils auf einem Hügel gelegenen Orte Noto und das für seine Keramik- und Töpferkunst bekannte Caltagirone. An Land haben wir hier wirklich so viel gesehen, wie schon lange nicht mehr 😏.
RagusaNotoCaltagirone
Gegen Ende des Urlaubs wird das Wetter dann wieder ungemütlich. Der Luftdruck fällt und prompt stehen wieder bis zu 40 Knoten Wind (diesmal aus SE) im Hafen. Diesmal haben sich gar die örtlichen Fischer aus Ihren sehr exponierten Fischereihäfen in der Nähe an die Mole des deutlich geschützteren Touristenhafen verholt. Erneut keine einladenden Bedingungen für einen Einhandanfänger wie mich. Trotzdem hadere ich noch immer mit mir und trauere dem verpassten Abenteuer etwas nach. Gerade, da ich ab Montag wieder im Büroalltag im Homeoffice feststecke.
Wir schlagen die Segel also wieder ab. Sie werden den Winter über eine Wellnessbehandlung beim örtlichen Segelmacher geniessen. Anschliessend machen wir eine französische Liveaboard Familie glücklich, die am selben Steg liegt und deren Heizung nicht funktioniert. Wie gut, dass wir den bei unserer Heizungsinstallation übriggebliebenen Zusatztank damals nicht entsorgt sondern bei den Ersatzteilen an Bord (seit Rom) mit uns herumgeschippert haben. Nach der Installation unseres Tanks wird im französischen Boot mit dem alten Diesel aus unserem Reservekanister jetzt jeden morgen kräftig geheizt um die Feuchtigkeit aus dem Boot zu bekommen. Wir sparen so gleichzeitig die Entsorgungsgebühr für unseren nicht mehr ganz vertrauenswürdigen Diesel. Zum Heizen taugt er noch 😉
Von den übrigen Liveaboards in der Marina werden wir eher geduldet als akzeptiert. So wirklich gehören wir mit unseren zweiwöchigen Urlaubsbesuchen an Bord ja auch nicht mehr dazu.
Als wir Sonntag Morgen um 6 Uhr dann von einem Fahrer, der uns zum Flughafen bringen soll an der Marina abgeholt werden, weht es wieder kräftig. Wir machen das Boot winterklar, stellen Entfeuchter auf, bringen zusätzliche Leinen aus, schliessen die Seeventile und kappen Strom und Gas. Dann geht es zurück ins Land- und Arbeitsleben.
Erst kam die Einreisegenehmigung für den ursprünglich für Sonntag geplanten Schlag zur für mich so faszinierenden Insel nicht. Als diese dann für Dienstag endlich eintrudelt und auch der Hafenplatz in der Grand Harbour Marina reserviert ist, habe ich hier in Marina di Ragusa bereits einige Tage als Zuschauer des Hafenkinos hinter mir:
Pro Tag laufen, bei immer noch steifem Wind aus Nord-West nicht mehr als zwei Boote ein. Alle mit Crew (teilweise zusätzlich mit Bugstrahlruder). Fast alle davon haben trotz Dinghyunterstützung durch Hafenmitarbeiter mehr oder weniger grosse Probleme im böigen Wind einzuparken. Hier und da scheppert es und es gibt Macken im GFK der Boote. Von Sonntag auf Montag liege ich fast die ganze Nacht wach. Der Wind heult durchs Rigg. Morgens beim Aufstehen bin ich fast schon entschlossen, einfach hier im Hafen zu bleiben und nicht abzulegen. Und dann das: Um 8 Uhr herrscht im Hafen bei strahlendem Sonnenschein fast Flaute. Ich mache das Boot also segelklar. Beim Versuch den hinteren Wassertank aufzufüllen stelle ich fest, dass die Wasseranschlüsse am Steg nicht mehr funktionieren. Wintermodus! Wasser gibt es nur noch auf Nachfrage (dabei halte ich Frost hier für eher unwahrscheinlich). Als ich dann später am Tag verdutzt auch noch einen Marinamitarbeiter beobachte, der am Steg sämtliche Holeleinen der Moorings am Steg abknotet und ins Wasser wirft, um sie kurze Zeit später fein säuberlich aufgeschossen an den jeweiligen Bugkörben aufzuhängen, verstehe ich: Die meinen das mit dem Wintermodus wirklich ernst.
Einmal angelegt fährt hier vermutlich kaum noch einmal jemand aus dem sicheren Hafen zum Segeln raus ins herbstliche Mittelmeer. Und ich will morgen bei bis zu 30 Knoten aus Nordwest meine Einhandsegelpremiere mit Zanzibar feiern? Vermutlich eher keine so gute Idee. Vor dem Segeln ist mir nicht bange. Die Rettungsweste liegt bereit und vorsorglich habe ich statt der vorderen Reffleine des 1. Reffs das 3. eingeschoren (unser Einleinenreffsystem im Baum sieht vorne nur zwei statt der bei unserem Segel vorhandenen drei Reffs vor). Natürlich kann man bei 30 Knoten segeln. Erst recht wenn man den Wind wie ich beim geplanten Törn nach Malta eher von hinten hat. Das größere Problem wäre der Rückweg, denn die Wetterlage bleibt die nächsten Tage recht beständig. Das aktuelle Tiefdruckgebiet bewegt sicht nur langsam in Richtung Griechenland und bei Tunesien und Gibraltar warten schon die Nächsten. Ich müsste mindestens bis Sonntag auf Malta auf ein Wetterfenster warten. Dann blieben mir allerdings nur noch wenige Tage zusammen mit der Familie zum „Erholen“. Das Boot muss ja auch wieder eingemottet werden. Ausserdem müsste ich alleine auch immerhin vier Hafenmanöver fahren. Bei den Bedingungen die gerade herrschen, hätte ich am liebsten schon beim Ablegen ein Dinghy auf standby. Schweren Herzens entschliesse ich mich deshaln nichts zu erzwingen und hier zu bleiben. Wer schon beim Ablegen am Startort ein ungutes Gefühl hat, sollte vermutlich einfach im Hafen bleiben, schliesslich will ich keinen Bruch fabrizieren (auch wenn wir gut versichert sind ;-).
Ich hoffe es kommt vielleicht 2022 eine neue Chance nach Malta zu segeln. Einhand, mit Crew auf jeden Fall bitte einfach mit mehr Zeit um auf das passende Wetterfenster zu warten. Diesmal hat es wohl nicht sollen sein. Nun freue ich mich auf meine morgen hier eintreffende Familie und hoffe auf sonnige Tage und tolle Ausflüge an Land. Das Boot fungiert dabei als Ferienwohnung.
Ich bin um die Erkenntnis reicher, dass ich wohl eher bei 3-4 statt 6-7 Beaufort mit der Einhandsegelei im Mittelmeer beginnen sollte. Ich denke auch die schwierige Entscheidung im Zweifel eben nicht abzulegen, lässt mich als Skipper reifen (auch wenn ich mir den Ausflug nach Sizilien natürlich etwas anders vorgestellt hatte und entsprechend enttäuscht bin). Die besten Segler sterben an Land 😉
Ich sitze unter Deck und lausche wie der Wind durchs Rigg pfeift. Ich habe echt Schiss, Angst vor der eigenen Courage. Soll ich bei solchen Bedingungen am Dienstag wirklich ablegen (Sonntag ging wegen fehlender Einreisegenehmigung nicht)? In Böen sind wieder bis 30 Knoten vorhergesagt. Windstärke 7, steifer Wind, soll ich wirklich? Ich habe Bedenken. Wie bereits einmal beschrieben weniger vor der offenen See, viel mehr vor den Hafenmanöver. Bereits der Gedanke an das Ablegemanöver im Ausgangshafen sorgt für mentalen Stress. In Lee von mir liegt ein Boot. Eigentlich gut, aber die Eigner sind an Bord 😬. Im Laufe des Sonntags kommt mir der Gedanke bei den stets freundlich grüßenden Niederländern einfach vor meiner Abreise freundlich zu fragen, ob Sie eventuell einen zusätzlichen Fender auf ihrer Luv-Seite ausbringen würden. Echt ne Menge Wind! Sogar die Palmen im Ort sind „aufgeriggt“. Andererseits sagt der port medic ja (nun endlich), ich solle am Dienstag kommen 😉. Auch mag ich mir gar nicht ausmalen wie frustriert ich Ende Oktober wieder im Büro sitzen würde, wenn ich hier ohne abzulegen im Hafen eine ruhige Kugel schieben und einfach auf die Ankunft meiner Familie warten würde.
Die Reffleinen habe ich jedenfalls heute morgen ins Grosssegel gebunden. Vielleicht sollte ich am Vorliek vorsichtshalber vom 1. aufs 3. Reff wechseln.
Nachdem ich am Freitag morgen (gefühlt: mitten in der Nacht) mit dem Taxi in Basel aufgebrochen bin, erreiche ich um kurz nach elf das Boot in Marina di Ragusa. Es bläst ordentlich. In Böen sicher 30 Knoten und das Meer sieht aufgewühlt und bedrohlich aus. Ich mache mich an die Arbeit und um kurz nach zwölf sind bereits Sprayhood , Bimini und Solarzellen montiert. Läuft! Könnte man meinen. Leider habe ich auf meine Bitte um “Clearance“ zur Einreise am Sonntag bisher keine Rückmeldung vom maltesischen Port Medic erhalten. Ohne diese darf ich aber keinesfalls in maltesische Gewässer einlaufen.
Wie mir die Marina per eMail mitteilte ist inzwischen auch mein Paket angekommen. Allerdings würde es komisch riechen und würde deshalb nicht im Büro sondern in einer Garage verwahrt. 🙄 Mir schwant schreckliches. Im Paket befinden sich neben allerlei Ersatzteilen (und neuen Flip Flops) auch Gelcoat inkl. Härter, Farbe und eine neue Dose Dieselzusatz. Worst case wäre also stinkendes Biozid im ganzen Paket verteilt. Und tatsächlich, schon als ich das Paket entgegennehme steigt mir der charakteristische Geruch in die Nase. Am Steg öffne ich das Paket (vorsichtshalber mit Einmalhandschuhen). Die Diesel-Zusatz Dose hat ein etwa 7 mm grosses Loch im Boden und ihr kompletter Inhalt wurde von Karton und Inhalt aufgesaugt. Sch…
In 2 Mülltüten sortiere ich: „Zu retten“ und „Gleich entsorgen“. Die gefriergetrocknete Nahrung fliegt sofort weg. Ebenso das Segel-Nähgarn und das Klebeband. Beim Sicherungshalter für den Gaswarner (auf unserem Erst-Boot war dieser ohne Sicherung eindrucksvoll abgefackelt), den Flip Flops und zwei Thermosbechern zögere ich. Nach und nach fliegt aber fast alles weg. Anschliessend verproviantiere ich. Gar nicht so einfach. Der nächstgelegene Supermarkt hat nur im Sommer geöffnet. Ich muss also die schweren Getränke und die Milch für den morgendlichen Kaffee Wohl oder Übel etwa 20 min die Promenade entlang schleppen. Immerhin lerne ich so den Ort etwas besser kennen. Alles hier wirkt völlig anders als im Sommer. Der Strand ist fast menschenleer und nur vereinzelt sind Surfer unterwegs.
Am Samstag vormittag herscht Windstille und ich beginne damit das Vorsegel anzuschlagen. Sofort werde ich vom Nachbarn schräg gegenüber gefragt ob ich Hilfe brauche (das wäre im Hochsommer sicher nicht passiert). Aber ich will es alleine versuchen. Schon bald ist das Vorsegel aufgezogen. Das Grosssegel ist etwas komplizierter. Lazybag und Unterliek des Segels wollen gemeinsam in die Nut auf dem Baum gezogen werden. Aber auch das gelingt. Jetzt sieht Zanzibar eigentlich schon ziemlich abfahrbereit aus.
Die Segellatten friemel ich am Nachmittag bei wieder deutlich mehr Wind ins Segel. Das ist alleine die bisher größte Herausforderung. Die Reffleinen vertage ich wegen des Windes auf den Sonntag. Denn noch immer habe ich keine Einreisegenehmigung für Malta erhalten. Für morgen sieht es also nicht allzu gut aus 😏. Ein Probelauf des Motors verläuft ebenso erfolgreich wie das „Vorkochen“. So ganz aufgeben will ich noch nicht. Aber inzwischen ziehe ich insgeheim durchaus in Betracht, dass es mit Malta schon wieder nicht klappen könnte. Als Alternativplan spiele ich inzwischen daher mit dem Gedanken eines Daysail von/nach Marina di Ragusa. Vielleicht wäre das als Start ins Einhandsegeln im Herbst ohnehin die weisere Entscheidung.
Früh morgens brechen wir in Licata auf. Während unsere Familien von nur 20 Grad in Deutschland bzw. der Schweiz berichten, soll hier das Thermometer heute auf 37 Grad klettern.
Eigentlich kennen wir die heutige Etappe ja schon. Nur eben in die andere Richtung. Trotz Flaute (von vorn 😉) ist es unerwartet spannend: Etwa auf Höhe der Offshore Plattform „Prezioso“ weichen wir zwei Schleppnetzfischern aus, die sich offenbar ineinander verhakt haben und verzweifelt versuchen voneinander los zu kommen. Wir halten gebührenden Abstand.
Etwas später können wir in der brütenden Mittagssonne tatsächlich noch etwas motorsegeln. Wir fahren eine Wende um am Punta Braccetto vorbeizukommen und legen nach rund 7.5 Stunden wieder in Marina di Ragusa auf Platz D-08 an. D-08? Unser Winterlagerplatz sollte laut Vertrag eigentlich der benachbarte Platz D-06 sein. Der Marinero winkt ab. D-06 sei für unser Boot zu klein, wir sollten das mit dem Büro klären (er weiss offenbar nicht, dass wir vor 2 Tagen noch problemlos auf Platz D-06 lagen). Naja egal, wir fahren vor dem Verlassen des Bootes am kommenden Montag ohnehin noch mindestens einmal aus dem Hafen um den einen Tank zu leeren und den anderen an der Tankstelle mit Diesel aufzufüllen…
Nach dem Anleger fordert Annika einen Strandbesuch ein. Mutter und Kind pilgern also zum nahe gelegenen Sandstrand während Papa sich um erste Punkte auf der ToDo Liste kümmert.
Mit dem Wasserschlauch bewaffnet gehe ich auf Lecksuche. Uns war aufgefallen, dass wir immer, wenn wir nach Annikas geliebten Planschereien die Babybadewanne zum Entleeren ins Cockpit kippen, Wasser in der Motorbilge finden. Nicht viel zwar, aber es gehört dort definitiv nicht hin. Schnell habe ich das erste (kleinere) Problem gefunden: Sobald auf das obere Ruderwellenlager Wasser kommt, rinnt dieses an der Ruderwelle entlang, verschwindet in den Tiefen von Zanzibars Heck und sickert von dort dann als kleines Rinnsal weiter in die Motorbilge. Aus dem Segel Forum weiss ich, dass man diese Art Ruderlager bei Bedarf/zu viel Spiel nachziehen kann. Vielleicht lässt sich das Problem ja durch ein einfaches nachziehen beheben. Leider habe ich keinen dafür notwendigen Stirnlochschlüssel. Diese Baustelle wird also vertagt. Man kann den entsprechenden Bereich leicht über Winter abdecken. Da er sich unter dem Steuermannssitz befindet, ist er bei Regen aber ohnehin recht gut geschützt und ist nur sehr kleinen Wassermengen ausgesetzt.
Am nächsten Morgen erkunden wir die nähere Umgebung: Die besten Badestrände, den nächsten Supermarkt, den Shipchandler (natürlich hat er keinen Flachfräsbohrer und sein Tipp, wo man in der Umgebung einen bekommen könnte ist zu Fuss zu weit weg). Wir besuchen die lokale Sehenswürdigkeit, den Torre Cabrera, einen recht niedrigen, alten Leuchtturm, der sich heute zwischen den vielen Restaurants und Bars der sehr touristischen Strandpromenade versteckt.
Auf dem Rückweg frühstücken wir in einem Cafe am Hafen, bevor es mit den Bootsarbeiten weitergeht. So ist eben Urlaub als Bootseigner. Aber auch Leck Nr. 2 will gefunden werden: Bei Regen tropft es steuerbords von der Salondecke aus den Lampen 😳. Also wieder den Wasserschlauch raus und los gehts. In Messina hatte ich bereits den Handlauf und eine Scheuerleiste neu abgedichtet. Insgeheim, haben wir aber die Schiebelukgarage im Verdacht. Unser Verdacht bestätigt sich mit dem Wasserschlauch. So ein Mist! Die Demontage ist sehr aufwändig. Der Traveller muss runter. Schon oft habe ich davon gelesen, dass die entsprechenden Schrauben mit den Jahren festgammeln und dann beim Versuch sie zu lösen entweder (zu) festsitzen oder abbrechen. Auch deshalb habe ich es nicht bereits unterwegs versuchen wollen. Eine abgebrochene Schraube an dieser Stelle und der Urlaub endet abrupt mit einem Werftaufenthalt. Jetzt versuche ich es und habe tatsächlich Glück: Alle 4 Schrauben, die unseren Traveller für die Grossschot an Ort und Stelle halten, lassen sich lösen. Ich werkle weiter und das Chaos an Bord wird grösser und grösser. Ein offensichtlicher Riss o.ä. im Deck von Zanzibar ist unter dem Schiebeluk nicht zu erkennen. Es muss also tatsächlich eine der Bohrungen für die Schrauben sein.
Inzwischen ist es schon recht spät und wir beschliessen das Projekt zu vertagen. Wir vertäuen unsere (schwere) Rettungsinsel und die Abdeckung des Schiebeluks auf dem Vorschiff und holen Pizza zum Abendessen. Lecker!
Am zweiten ganzen Hafentag spachtle ich in der Morgensonne einige Unebenheiten unter der Schiebelukgarage und dichte anschliessen alles mit Sikaflex wieder ein. Geheimtipp des Urlaubs: Noch nicht ausgehärtetes Sikaflex lässt sich hervorragend mit Babyfeuchttüchern wieder von Werkzeugen und dem Boot selbst entfernen.
Nach dem Mittagessen montiere ich den Traveller und die Sprayhood wieder. Der Dichtheitstest am nächsten Morgen verläuft erfolgreich. Wir denken, wir haben das Problem gefunden und behoben.
Zeit also für etwas Urlaub zwischen all den Bootsarbeiten: Wir mieten uns zwei Fahrräder und einen Kindersitz und radeln am Meer entlang zum Leuchtturm Punta Secca zum zweiten Frühstück.
Auf dem Rückweg versuchen wir unser Glück beim empfohlenen “Baumarkt”. Und tatsächlich: Er hat einen Flachfräsbohrer. 26 statt der gewünschten 28 mm zwar, aber der Dremel wird das mit den fehlenden 2 mm Lochdurchmesser schon richten…
Provinzbaumarkt auf italienisch: Wirkt komisch, ist aber erfreulich gut sortiert.
Es läuft wie geschmiert und wir haken sogar einige der weniger dringenden Punkte unserer Liste ab: Das Auffüllen der am Vorabend geleerten Gasflasche und die Installation eines roten Farbfilters für die Lampe über dem Navitisch etwa. Ausserdem tüten wir das Vorsegel ein.
Dann wird es unterhaltsam: Eine Motoryacht macht neben uns auf Platz D-06 fest. Wir versuchen wirklich alles, dem Marinero zu erklären, dass wir morgen auf genau diesen Platz verholen werden und dann die Heimreise antreten. Mir ist nicht klar, ob er uns nicht versteht oder ob er uns schlicht nicht verstehen will. Wie auch immer, er macht keine Anstalten und meint wir sollten das doch alles mit dem Büro klären. Na dann. Mir wird das zu bunt. Ich mache mich auf in ebendieses Büro und kurze Zeit später verholt sich die Motoryacht auf D-04. Seither verhalten sich unsere neuen Nachbarn aber irgendwie komisch 🤷🏻♂️.
Am nächsten Morgen schlagen wir das Grosssegel ab und legen ab um den Fäkalientank zu entleeren und den Dieseltank nochmals rand voll zu füllen. Irgendwie bin ich erleichtert, als wir anschließend endlich an “unserem” Platz D-06 anlegen. Jetzt kann doch eigentlich nichts mehr schief gehen.
Ich finde sogar die Zeit die wasserdichte USB Ladebuchse an der Steuersäule zu installieren. Doof nur, dass dabei die 10 A Flachsicherung die Grätsche macht. Naja, die bringe ich dann beim nächsten Besuch aus Deutschland mit. Prinzipiell lädt das Navigations-iPad jetzt also am Steuerstand, wie ich mit einer an anderer Stelle geliehenen Sicherung kurz testen kann. Jetzt können wir die Powerbank, die wir uns in Messina angeschafft hatten für den Notfall vorhalten.
Nach einem letzten Abstecher zum Strand (diesmal als komplette Familie) wollen wir den Abend mit erneuter Pizza zum Mitnehmen ausklingen lassen. Doch daraus wird nichts: Der Pizzaofen streikt und wir müssen auf unsere Vorbestellung verzichten. Da die Italiener erst spät zu abend essen (in einem Restaurant wird uns gesagt man würde das Dinner erst ab 21 Uhr servieren) halten wir uns mit einem ausgedehnten Aperitif über Wasser. Als wir zum Boot zurück kommen sind wir motiviert noch Bimini und Sprayhood abzuschlagen, aber es ist bereits zu feucht. Das machen wir also auch am morgigen letzten Tag. So war das eigentlich nicht geplant…
Tags darauf arbeiten wir weiter unsere Checkliste ab. Ganz schön viel Aufwand für drei Wochen Urlaub. Gut 3 Stunden bevor uns das Taxi zum Flughafen bringen soll sind wir fertig. Mittagessen! Anschliessend darf Annika nochmals im Cockpit planschen, bevor wir zum etwa 1.5 Stunden entfernten Flughafen in Catania aufbrechen. Durch die nun wieder verschärften Corona-Bestimmungen dürfen dort nur Reisende ins Terminalgebäude. So weit so gut. Leider sind daher aber die grossen Eingänge zum Flughafen geschlossen und die Bordkarten werden an einem klitzekleinen Seiteneingang des Gebäudes überprüft. Der Andrang ist entsprechend gross. Im Flughafen das selbe Spiel: Durch zusätzliche Checks kommt es immer wieder zu Warteschlangen und das mit der Maskenpflicht und dem Abstandhalten wird hier irgendwie nicht so eng gesehen. Wenigstens sollten hier alle über einen negativen Test verfügen oder geimpft sein. Wir hoffen sehr, dass Annika sich hier nicht noch was einfängt.
Mit etwa einer halben Stunde Verspätung heben wir ab in Richtung Krankenhaus (Tatjana), Homeoffice (ich) bzw. Kita (Annika) und kommen nach einer weiteren Taxifahrt erschöpft zu hause an. Ich hoffe, Corona erlaubt uns einen weiteren Besuch beim Boot in Italien im Herbst…
Als letzten Hafen vor unserer Rückkehr ins Winterlager nach Ragusa entscheiden wir uns für Licata. Auch dieser ist gut geschützt weshalb hier ebenfalls viele Segler ihre Boote im Wasser überwintern.
Die Windvorhersage verheisst leichte Winde von vorn. Das kennen wir ja schon. Skurrilerweise ist die Vorhersage für unsere Rückreise nach Ragusa zwei Tage später identisch, nur eben um 180 Grad gedreht. Während der Wind heute aus NW kommen soll, sind für übermorgen südöstliche Winde vorhergesagt.
Äolus, der griechische Gott der Winde will uns scheinbar zum Ende des Urlaubs noch einmal zeigen, wer hier der Chef im Ring ist.
Unser Tag beginnt entsprechend mit Flaute und etwa 1 m Schwell aus Richtung Tunesien. Später wird es aber doch ganz unterhaltsam: Wir backen unterwegs frisches Brot, bestaunen Schwärme von fliegenden Fischen, die vor unserem Bug in alle Richtungen flüchten und entdecken schliesslich sogar einen blinden Passagier an Bord:
Eine Grille hat sich wohl in Ragusa an Bord geschlichen und fährt nun gemütlich unter unserem Bimini in Richtung Licata mit.
Später kommt tatsächlich etwas mehr Wind auf und wir motorsegeln unter Genua im Gela Basin an zwei Offshore Plattformen vorbei. Hoch am Wind zwar, aber was soll’s, immerhin können wir nochmal ein bisschen Segeln.
Immer wieder hören wir unterwegs Funksprüche die an Sea Watch 3 adressiert sind. Das private deutsche Rettungsboot ist gerade in der Gegend um Lampedusa im Einsatz und führt regelmässig in Diskussionen mit den italienischen Behörden.
Bevor wir in den Hafen von Licata einfahren, melden wir uns per Funk. Unser Funkspruch wird umgehend beantwortet. Auf italienisch zwar, aber immerhin. Zwar brettert das Dinghy mit den Marineros das uns abholen soll, in der Hafeneinfahrt zunächst an uns vorbei, aber die beiden Insassen winken uns freundlich zu. Sie weisen uns nach Ihrer Rückkehr den Weg zum Liegeplatz und helfen beim Festmachen.
Für die Marina von Licata sollten wir bereits vor unserer Ankunft zahlreiche Covid-Formulare ausfüllen. So muss der „Kapitän“ unter anderem bestätigen, dass an Bord bei allen täglich die Körpertemperatur gemessen wird (und die tagesaktuellen Messwerte übermitteln). Auch die vor Ort folgende Anmeldeprozedur ist kompliziert: Ich muss für unseren zweitägigen Aufenthalt einen vierseitigen Vertrag unterschreiben und erneut mehrere COVID-spezifische Formulare ausfüllen. Hier nimmt man es genau. Uns soll‘s Recht sein. Reisen zu Covid Zeiten scheint einfach irgendwie anstrengender zu werden. Immerhin, das Hafen-Wlan funktioniert hier ausgesprochen gut: Selbst unter Deck können wir Bilder verschicken bzw. in den Blog hochladen.
Nach einem Abstecher zum direkt hinter der Marina gelegenen Supermarkt, lassen wir den Abend am Heckkorbgrill ausklingen.
Am nächsten Morgen erklimmen wir gerade noch vor der Mittagshitze den Hausberg und besuchen das Castell Sant‘ Angelo. Überraschenderweise ist der Eintritt kostenlos und wir haben von hier oben einen guter Überblick über den Hafen und die nähere Umgebung.
Nach der Siesta statte ich dem Shipchandler einen Besuch ab und will mit einem bereits im letzten Jahr mitgebrachten 28 mm Flachfräsbohrer aus einer Holzlatte eine Führungsschablone basteln um für eine USB Ladebuchse in der Steuersäule ein entsprechendes Loch zu bohren. Eigentlich! Denn gerade, als die Holzleiste gebohrt ist, verabschiedet sich der Bohrer ins Hafenbecken. Er hatte sich offenbar während des Bohrens durch die auftretenden Vibrationen aus dem Bohrfutter des Akkuschraubers gelöst. Mist! Tatjanas trockener Kommentar: Wir lernen daraus: Nicht mehr über dem Wasser bohren! (Ich hatte das absichtlich so gemacht, um die Holzspähne elegant zu entsorgen).
Tja! Nun geht Licata als der Hafen in die Geschichte ein, in dem ich meinen Bohrer im Hafenbecken versenkt habe. Tauchen kommt bei 4m Tiefe und trübem Wasser nicht in Frage. Vermutlich würden wir den Bohrer im Schlick ohnehin nicht mehr finden. Eine Magnetangel ist nicht an Bord. Das Projekt wird also verschoben…
Auch unser nächster Urlaubstag startet windarm. Wir versuchen zwar mit Genua etwas zu motorsegeln, brechen aber bald wieder ab: Es hat zu wenig Wind!
Ursprünglich hatten wir geplant, heute von Pozzallo nach Scoglitti weiter zu fahren. Da die Tankstelle in Pozzallo aber genauso wenig vertrauensvoll wirkt, wie unser vom letzten Jahr übriggebliebener Diesel im Reservekanister und wir inzwischen wirklich wieder einmal tanken sollten, planen wir um und statten bereits heute unserem Winterlager in Marina di Ragusa (wo der Hafen hoffentlich über eine stark frequentierte Tanke verfügt) einen Besuch ab. Da wir den Liegeplatz dort ohnehin schon ab heute bezahlen, schonen wir so ganz nebenbei sogar noch unsere Urlaubskasse.
Nach dem obligatorischen Rührei zum Brunch und einer Badepause am frühen Nachmittag legen wir an der Tanke an. Wieder einmal staune ich: Der Verbrauch unseres Dieselmotors, den wir üblicherweise mit gemächlichen 1500 Umdrehungen betreiben (was uns dann mit etwa 5 Knoten vorwärts schiebt), liegt bei nur 0.8-0.9 Litern pro Stunde. Meine Schätzung ging von 1.5 l aus.
Kurze Zeit später machen wir dann erstmals an dem Liegeplatz fest, an dem unser Boot den kommenden Herbst und Winter verbringen soll. Tatjana und Annika statten dem stark bevölkerten örtlichen Strand einen Besuch ab, während ich mich einigen kleineren Bootsarbeiten widme.
Den Abend lassen wir in einem Restaurant an der ebenfalls sehr vollen Strandpromenade ausklingen. Es herrscht ein derartiger Menschenauflauf, dass die Take Away Pizzeria am Platz am Wochenende nur bereits vorbestellte Pizzen backt.
Da Annika eine unruhige Nacht hatte, sind die Eltern morgens ziemlich zerknautscht und wir legen später als eigentlich geplant in Marzamemi ab.
Vorhersagenentsprechend erleben wir zunächst den windärmsten Tag unseres diesjährigen Urlaubs. Den wenigen Wind den es gibt, haben wir natürlich direkt auf der Nase. Wir passieren unter Motor Capo Passero und durchfahren ein Schiessübungsgebiet der italienischen Marine.
Als kurz danach der Wind wenigstens etwas zunimmt, entrollen wir die Genua und schalten den Motor aus. Wir wollen testen, wie gut unsere Solarzellen funktionieren und welche Verbraucher wir damit betreiben können. Bereits kurze Zeit später zeigt sich, dass wir noch zu viel Strom verbrauchen und wir schalten einige der weniger wichtigen Verbraucher aus. Der auf maximaler Stufe laufende Kühlschrank zieht kräftig. Wenn wir jedoch auf Autopilot und Radio verzichten, reicht es gerade so. Vielleicht sollten wir den Kühlschrank künftig einige Stufen niedriger drehen 😳
Als wir das Segel wieder einrollen, haben wir gerade ein Pipeline Gebiet verlassen, in dem das Ankern (und Trawlerfischen) selbstverständlich verboten ist. Hier möchte Tatjana rund 3 Seemeilen vor dem Hafen im Meer schwimmen. Wir lassen uns treiben. Kurze Zeit später empfangen wir auf Kanal 16 jedoch einen Funkspruch an “das Segelboot vor dem Hafen von Pozzallo”. Ich bin mir unsicher, ob wirklich wir gemeint sind und reagiere erst beim zweiten mal. Pozzallo Port Control teilt uns mit, dass wir an unserem aktuellen Ort nicht bleiben könnten. Ich erkläre, dass wir das Feld räumen und ohnehin demnächst in den Hafen einfahren werden.
Als wir uns dem Hafen nähern, sehen wir, dass ein anderer Segler fast unmittelbar vor der Hafeneinfahrt ankert. Vermutlich galt der Funkspruch eher ihm. Ups! Wir hatten uns schon gewundert, dass unser Gesprächspartner unsere Position nicht abgeglichen hatte. Auch über unser ausgesendetes AIS Signal hätte man uns zweifelfrei identifizieren können. Naja, es scheint kein größeres Problem zu sein, denn das andere Boot steht auch am nächsten Morgen noch an Ort und Stelle.
Unser Liegeplatz für die Nacht liegt an einem privaten Schwimmsteg im Hafen der echten Industriecharme versprüht. Natürlich wird auch hier wieder nicht auf Funk oder Telefonanrufe reagiert und wir gestikulieren uns mit Hilfe anderer „Stegbewohner“ zum Ziel. Umso überraschter bin ich, als zur Bezahlung zwei Mitzwanziger auftauchen, die einen Mundschutz tragen. Auch werden wir hier tatsächlich das erste Mal seit Reisebeginn nach unserem Covid Impfstatus gefragt.
Am selben Steg liegt eine recht heruntergekommene 64 Fuss Segelyacht neueren Baujahrs. Ein Blick auf den Heckspiegel lässt mich schmunzeln: Aus Steuergründen fahren viele Italiener unter ausländischer Flagge. Noch nie allerdings, sind wir einem Boot aus DIESEM Heimathafen begegnet 😂
Wir erkunden den Strand. Da wir hier nur eine Nacht bleiben, verzichten wir auf einen Spaziergang in den Ort.
Direkt nach unserem Ablegen bemerken wir, dass der Schwell, der heute aus Richtung Adria und Griechenland herüber schwappt deutlich höher ist, als auf den vorherigen Etappen. Es fehlt die Abdeckung des italienischen Festlands.
Im Laufe des Vormittags beobachten wir in der Nähe der Fischerboote die wir passieren immer wieder Delfine. Leider sind die Tiere wohl auf Nahrungssuche und keines kommt an unserem Boot zum Spielen vorbei.
Später nimmt der anfangs schwache Wind auf rund 15 Knoten zu. Allerdings kommt dieser Wind direkt aus SSW. Schon wieder von vorn. Wir motoren deshalb in den brütend heissen Südwind. Selbstredend haben wir den stärksten Wind dann kurz vor der Hafeneinfahrt von Marzamemi. Wir werden aber bereits erwartet: Offenbar beobachtet man die AIS Signale in Hafennähe. Jedenfalls werden wir auf dem Arbeitskanal des Hafens bereits erwähnt, bevor wir die Marina zum ersten Mal anfunken. Nach kurzem Funkverkehr kommt uns dann auch schon ein Dinghy entgegen und weist uns den Weg durch die versandete Hafeneinfahrt. Anschliessend ersetzt es bei Seitenwind unser nicht vorhandenes Bugstrahlruder. Perfekter Service!
Nicht nur beim Anlegen: Der Fischerort Marzamemi ist zu Fuss bei den aktuellen Temperaturen unangenehm weit entfernt. Die Marina bietet deshalb standardmäßig Fahrräder an, die man sich kostenlos ausleihen kann. Dass uns aber ein Marinamitarbeiter sein privates Fahrrad inklusive Kindersitz und Helm für Annika leiht, schreiben wir der sizilianischen Gastfreundschaft zu.
So sitzen wir abends im Dorfkern beim Aperitif und lassen den Tag ausklingen…
Nachdem ich unser Solarkabel frühmorgens vom Heckspiegel quer durch die Tiefen der Backskiste in die Nasszelle verlegt und Tatjana unsere Wäsche gewaschen hatte, radeln wir auch am nächsten Tag in den pittoresken Ort zum zweiten Frühstück.
Kurz vor der grössten Mittagshitze kehren wir zum Boot zurück und ich widme mich wieder dem Kabel. Wenigstens kann ich jetzt IM relativ kühlen Boot arbeiten und muss nicht mehr an Deck. Während ich das Kabel vom Bad zum Navitisch weiterziehe blässt auch heute wieder ein unerbittlicher, heisser Südwind. Wir machen im Boot Siesta. Hier drin hat es dank Klimaanlage erträgliche 32 Grad. Draussen dürften es inzwischen gut 40 sein.
Als es kühler wird lassen wir den Abend bei Pizza und Weisswein in der Pizzeria am Hafen ausklingen und tragen anschliessend die bereits schlafende Annika zum Boot.
Nach dem Ablegen in Catania wird unser Segeln in leichten Winden nach einiger Zeit durch einen Besuch einer Delfinschule unterbrochen. Zwei der Tiere umspielen unseren Bug und Annika kommt jauchzend zu ihrer ersten bewusst wahrgenommenen Delfinbegegnung. Später beim Passieren des Capo Santa Croce nimmt der Wind zwar wie vorhergesagt zu, kommt aber direkt aus süd-süd-östlicher Richtung und damit von vorn.
Wir motoren also unserem Tagesziel Porto Piccolo in Siracusa entgegen und haben im Hafenbecken ein Deja vu: Weder unsere Funksprüche noch unsere Telefonanrufe werden beantwortet. Zum Glück ist der Hafen sehr windgeschützt. Wir fahren sehr nahe an “unseren” Steg heran und fragen andere Segler, ob wir hier denn im richtigen Yachtclub sind. Die Erfahrung lehrt uns: Man weiss ja nie 😉. Doch es passt alles und die hilfbereiten Yachties rufen den Marinero herbei, der beim Einparken in die viel zu kleine Lücke hilft. Es wird zurecht geruckelt, gedrückt, gezogen und wir sind fest.
Am späten Nachmittag brechen wir zu einem ersten Streifzug durch Ortigia, der auf einer Halbinsel liegenden Altstadt von Syracusa auf. Wir lassen uns treiben und erreichen nach einiger Zeit den Porto Grande. Hier liegt Maltese Falcon vor Anker. Unsere Routen scheinen sich zu überschneiden. Im eigentlich abgesperrten Bereich des Zollhafens erhaschen wir einen Blick auf den beeindruckenden Koloss mit seinem besonderen drehbaren Rigg.
Am nächsten Morgen schlendern wir über den örtlichen Markt und kaufen fast 1 Kilo Schwertfisch, der abends auf dem Grill landen soll. Anschliessend folgt ein weiterer Streifzug durch die Stadt und zur Archimedes Statue. Der griechische Gelehrte ist ein Sohn der Stadt, auf den die Einwohner noch heute stolz sind.
Wir laufen ausserdem zur Fakultät für Architektur am äußersten, südöstlichen Zipfel der Altstadt. Auf dem Rückweg lassen wir uns eine Zitrone für den Schwertfisch schenken bevor ich in der brütenden Mittagshitze unsere Solarzellen provisorisch (mit einem durch den Niedergang geführten Kabel) verkable. Heureka! Es funktioniert!